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Reviews

Roxy Music

Roxy Music (2-CD)


Info

Musikrichtung: Prog / Jam-Rock / Jazz-Rock

VÖ: 02.02.2018 (1972)

(Virgin / Universal)

Gesamtspielzeit: 120:35

Roxy Music sind eine der großen Ikonen der Rockgeschichte. Und für viele Fans sind es vor allem die frühen Alben, die in der Gunst besonders hoch stehen. Mein Zugang zu der Band ist ein anderer. Ich habe Roxy Music kennen und lieben gelernt als Anfang der 80er Jahre Songs wie „Oh yeah“, „Over you“ und „Same old Scene“ Dauergäste in den Radio-Playlists waren. Für viele alte Fans hatten Roxy Music mit dem etwas dekadent, elegant, vielleicht sogar schwülstigen Album Flesh and Blood, von dem alle drei Stücke stammen, allerdings den Pfad der musikalischen Tugend verlassen.

Nun liegt das acht Jahre zuvor veröffentlichte Debüt in einer 2-CD Edition neu vor. Das sehr schöne Booklet beginnt erst einmal sich sehr ausführlich mit dem Cover-Artwork und der Kleidung der Band zu befassen. Das ist durchaus angemessen. Denn für Roxy Music - insbesondere das Mastermind Bryan Ferry, der gelegentlich auch mal spöttisch Bryan Ferrari bezeichnet wurde – war die äußerliche Erscheinung mindestens so wichtig, wie die Musik.

Roxy Music wirken auf diesem Album noch ein wenig strukturlos. Gleich der Opener ist ein fast Jam-artiges Stück mit viel schrägem Saxophon und schrammelnden Gitarren. Da ist noch wenig von der späteren Eleganz zu spüren. Die vom leichten Schmalz geölte Stimme Bryan Ferrys ist lediglich auf „Ladytron“ und „2 HB“ ansatzweise zu erahnen. Die merkwürdig zitternd leidende Stimme von „If there is Something“ erschafft eine völlig andere Stimmung.

Drei Stückle fürs Mixtape sind das bereits erwähnte „2 HB“, vor allem aber „Virginia Plain“ , ein packender Prog-Rocker und das in dieselbe Richtung gehende „Would you believe?“. Interessant ist auch „The Bob“, ein Medley, das im Mittelteil einen verproggten Beat-Song enthält, der über Flöten und dne stärksten Refrain der gesamten CD verfügt.

Die Bonus-CD lohnt sich. Am Ende steht ein recht raues rohes BBC-Konzert. Die Aufnahmen aus den Peel Sessions kommen zum Teil etwas wilder, kraftvoller und bluesiger rüber. Erfreulich das wilde Saxofon bei „Would you believe?“, der packende Live-Jam von „Ladytron“ und das sehr bluesig angesetzte „Sea Breezes“.

Das hervorragend aufgemachte eingeklebte Booklet wertet das Digi-Pack deutlich auf.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1 Re-Make / Re-Model (5:14)
2 Ladytron (4:28)
3 If there is Something (6:34)
4 Virginia Plain (2:57)
5 2 HB (4:31)
6 The Bob (Medley) (5:49)
7 Chance Meeting (3:10)
8 Would you believe? (4:03)
9 Sea Breezes (7:04)
10 Bitters End (2:08)

CD 2: The BBC-Sessions
The Peel Sessions 4.1.1972
1 If there is Something (6:38)
2 The Bob (Medley) (5:50)
3 Would you believe? (3:48)
4 Sea Breezes (8:18)
5 Re-Make / Re-Model (4:58)
The Peel Sessions 23.5.1972
6 2 HB (3:46)
7 Ladytron (6:14)
8 Chance Meeting (3:01)
The Peel Sessions 18.7.1972
9 Virginia Plain (4:03)
BBC in Concert 3.8.1972
10 The Bob (Medley) (5:51)
11 Sea Breezes (7:13)
12 Virginia Plain (3:27)
13 Chance Meeting (5:31)
14 Re-Make / Re-Model (6:28)

Besetzung

Bryan Ferry (Voc, Piano)
Graham Simpson (B)
Andrew Mackay (Oboe, Sax)
Eno (Synth, Tapes)
Paul Thompson (Dr)
Phil Manzanera (Git)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger