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Reviews

Duke Robillard

And His Dames Of Rhythm


Info

Musikrichtung: Traditionell Jazz

VÖ: 20.10.2017

(M.C. Records)

Gesamtspielzeit: 62:01

Internet:

http://www.dukerobillard.com/
http://mc-records.com/
http://www.in-akustik.de/

Eigentlich hat sich Michael Robillard, geboren am 4.Oktober 1948, mit einem Adelstitel geschmückt, denn der Herzog firmiert schließlich unter Duke Robillard. Bereits 1967 war er aktiv als Gründer der heute noch bestehenden Band Roomful Of Blues. Richtig – Blues, denn auf diesem Zug fuhr er lange, allerdings mit einer dicken Ausrichtung zum Rhythm & Blues. Seit 1981 ist er mit eigenen Formationen unterwegs, um für kurze Zeit auch bei den Fabulous Thunderbirds mitzuwirken.

Doch nicht nur den genannten Musikrichtungen fühlte er sich verpflichtet, sondern auch dem Jazz in alten Stilausprägungen. Und so ist schließlich auch And His Dames Of Rhythm entstanden, mit einer exquisiten Zusammenstellung von Jazz/Swing – Songs aus den 1920er und 30er Jahren. Hierzu steht ihm eine ganze Reihe von bekannten Sängerinnen zur Unterstützung zur Verfügung, allesamt Koryphäen auf ihrem Gebiet und mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen, Maria Muldaur, Catherine Russell, Kelly Hunt, Sunny Crownover, Elizabeth McGovern und Madeleine Peyroux.

Knapp über eine Stunde lang wird der guten alten Zeit mit ihrer guten alten Musik gefrönt und die Musiker sind allesamt in Feierlaune, es wird geswingt und gebluest, mit feinen Nuancierungen der Stile durch die Prägung der verschiedenen Frontfrauen. Der Sound ist relativ authentisch dargeboten, nur eben ohne Zischen, Knacken und Rumpeln, modern ausgerichtet insofern und mit ganz viel Gefühl eingespielt, der Eindruck einer kleinen Zeitreise bleibt immer mit diesen auch vom Duke so geliebten Songs aus der Tin Pan Alley und dem Great American Songbook. Selbst spielt er hierbei eine feine Arched Top-Akustikgitarre und fügt sich blendend in die Band ein, ohne großartige Ego-Trips einzuwerfen.

Geschmackssache dürfte die Beliebtheit der einzelnen Sängerinnen sein, denn sie singen recht unterschiedlich. Nun, ich selbst habe hier zwei Favoritinnen, einmal vorweg Madeleine Peyroux, die man nicht ohne Grund oft mit Billie Holiday verglich, ohne, dass sie diese stur kopieren würde, es ist einfach ein sehr ähnlicher Ausdruck im Gesang, mit diesen gezogenen Tönen voll von Emotionen, das Innere nach außen gekehrt, die Stimme wird hier zum Instrument. Während Sunny Crownover aus meiner Sicht relativ unspektakulär singt, bringt Maria Muldaur bereits ihre raue und kratzige Vokal-Variante ein. Auch Kelley Hunt ist sehr elegant im Ausdruck, und mit Catherine Russell stellt sich meine zweite Top-Favoritin vor, mit reichlich Bluesfeeling gespickt, als sei sie einer verruchten Bar der Zwanziger/Dreißiger entsprungen, singt sie leider nur einen Song auf dieser Platte. Am wenigsten sagt mir Elizabeth McGovern zu, ihre Stimme wirkt relativ dünn und zu wenig kraftvoll. Drei Songs werden vom Duke gesungen und das abschließende “Call Of The Freaks“ ist ein Instrumentaltitel.

Ich schließe mit den Worten des Künstlers: “… I wanted the material to be simple, swinging and bluesy." Mehr als gelungen, resümiere ich!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 From Monday On, Featuring Sunny Crownover
2 Got The South In My Soul, Featuring Maria Muldaur
3 Please Don't Talk About Me When I'm Gone, Featuring Kelley Hunt
4 Squeeze Me, Featuring Madeleine Peyroux
5 Walkin' Stick
6 Blues in My Heart, Featuring Catherine Russell
7 Lotus Blossum, Featuring Kelley Hunt
8 My Heart Belongs To Daddy, Featuring Sunny Crownover
9 What's The Reason (I'm Not Pleasing You)
10 Me, Myself And I, Featuring Elizabeth McGovern
11 Easy Living, Featuring Madeleine Peyroux
12 Was That The Human Thing To Do, Featuring Maria Muldaur
13 If I Could Bewith You (One Hour Tonight), Featuring Kelley Hunt
14 Ready For The River
15 Call Of The Freaks

Besetzung

Duke Robillard (acoustic arched top guitar, vocals)
Bruce Bears (piano - #1-5, 7, 8, 10-12, 14, 15)
Kelley Hunt (piano - #6, 9, 13)
Brad Hallen (acoustic bass)
Mark Teixeira (drums)
Andy Stein (violin, Simon Nelson electric archtop guitar - #10)
Jon Erik Kellso (trumpet)
Billy Novick (clarinet, alto saxophone)
Rich Lataille (alto and tenor saxophone, clarinet)
Carl Querfurth (trombone)
Mark Earley (tenor saxophone - #3)
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So bewerten wir:

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