····· Verlosung: Drei Mal zwei Tickets zur Record Release Party der Leipziger Metaller Factory of Art ····· Kurz nach seinem 80sten Geburtstag ist Maschine erneut auf #4 ····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

The Ikarus Effect

Gravity


Info

Musikrichtung: Art-Pop / Post-Prog

VÖ: 05.2016

(Ikarus Effect)

Gesamtspielzeit: 60:28

Internet:

http://www.theikaruseffect.de

Der Ikarus-Effekt besteht bekanntermaßen darin, dass jemand, der sich zu hoch aufschwingt und der Sonne zu nahe kommt, damit rechnen muss, unsanft wieder in die Tiefe zu stürzen. An dieser Stelle können wir The Ikarus Effect beruhigen. Der Sturz wird, wenn er denn überhaupt kommt, zu verkraften sein. Das Quintett bleibt nämlich in mehr als erträglichen Höhen. Keine Gefahr der Sonne zu nahe zu kommen. Eher sollte man (bzw. frau) darauf achten, nicht an einem Baumwipfel hängen zu bleiben.

Stilistisch bewegen sich The Ikarus Effect zwischen Noise- und Prog-Rock; wahrscheinlich sollte man das Ganze mit irgendeinem der diversen Post-Etiketten versehen – Post-Rock, oder Post-Prog. Mit anderen Worten, das was uns an Rock und Prog gefallen hat, ist hier bereits Vergangenheit.

Obwohl – so ohne ist Gravity musikalisch gar nicht. „Lunar“ erweist sich als treibender Rocker, der sich stellenweise sogar leicht power-metallisch gibt. „Foxhole“ gefällt mit einem fetten Gitarrensound. „Limbus“ ist ein schönes atmosphärisches, sehr ruhiges Zwischenspiel. Das rundeste Stück des Albums ist die ruhige Midpower Nummer „Lullaby“. All das sind Fettaugen, die auf einer Suppe aus noisigem Gitarren- und Keyboardsound schwimmen, der eher aus einer Wall of Sound, denn aus wirklichen Kompositionen besteht.

Ja, und dann ist da noch Megan Benoit – als Sängerin immer wieder an vorderster Front. Sie ist das große Problem von The Ikarus Effect. Ihre Stimme trägt nicht nur die Power nicht, die in Stücken wie „Draper“ angelegt sind. Immer wieder reißt sie hörbar überanstrengt das nieder, was Jan Benner und Christoph Kraatz gerade aufgebaut haben. Mal klingt das Ganze wie eine Björk für ganz Arme. Dann muss man nach langer Zeit mal wieder an die Pop-Lerche Stacie Orrico mit ihrer Noch-nicht-ganz-Frau-Kindchen-Stimme denken.

Schade! Da wäre viel mehr möglich!



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Zero 1:22
2The Dreamer 5:05
3Lunar 4:45
4Draper 4:47
5A Spate of Effort 3:12
6Alpha 2:09
7Omega 6:03
8Lullaby 5:24
9Limbus 1:18
10Nemea 6:24
11Blank Pages 4:35
12Grey Sheep 4:25
13Foxhole 6:52
14Gravity 4:06

Besetzung

Megan Benoit (Voc)
Felix Braun (B)
Fabian Zimmer (Dr)
Jan Benner (Git)
Christoph Kraatz (Git, Keys, Electronics)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger