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Reviews

Konstantin Wecker

Ohne Warum; live


Info

Musikrichtung: Liedermacher

VÖ: 25.11.2016

(Sturm & Klang / Alive)

Gesamtspielzeit: 66:22

Internet:

http://www.wecker.de

Gerade hatte ich die Wecker-Kolumne für die letzte Ausgabe fertig, da flatterte mir sein aktuelles Werk auf den Schreibtisch. Offenbar will er die Produktionssteigerung durch die Aus-Eins-mach-Zwei-Methode zum persönlichen Standard machen. Bereits dem letzten Studioalbum Wut und Zärtlichkeit folgte ein gutes Jahr später die Live-Version. Nun wird dem 2015er Album Ohne Warum Ohne Warum; live zur Seite gestellt.

Der Titel der CD ist fast richtig. Fünf Ansagen und elf Titel von Ohne Warum lassen bei insgesamt 20 Tracks gerade mal Raum für vier ältere Titel. Sie ersetzen fünf Stücke von Ohne Warum, die in der Live-Version fehlen. Wenn das das komplette Konzertprogramm war, dürften einige Alt-Fans enttäuscht den Raum verlassen haben.

Aber auch im Vergleich mit dem aktuellen Solo-Album schneidet die Live-Version schlecht ab. Dass Wecker den Klassiker „Willi“, den er auf Ohne Warum bereits neu aufgewärmt hat, auf der Live-Scheibe nicht noch einmal bringt, mag einsichtig sein, wirft aber ein absolutes Highlight aus dem Rennen. Ähnliches gilt für das Fehlen von „Heiliger Tanz“. Vielleicht hat er es raus gelassen, weil ihm die Gastsängerin fehlte? Wie auch immer. Zusammen mit dem völlig unerklärlichen Fehlen von „Revolution“ reißt die Abwesenheit von drei der stärksten Stücke des Albums ein großes Loch auf, insbeondere weil gerade „Revolution“ bereits auf dem Studio-Album fast das einzige Stück war, bei dem der bayrische Politgrantler seine Power-Seite ausspielen konnte.

Aber gerade die wäre es gewesen, die diesem Live-Album, das so stark auf das gerade erschienene Studio-Album zurückgreift, einen Sinn gegeben hätte. Dann hätte man der doch recht zurückhaltenden Studio Performance etwas livehaftiges Feuer gegeben können. Das ist leider nicht geschehen. Die Anwesenheit im Konzertsaal mag dem Ganzen einen gewissen zusätzlichen Erlebnisfaktor gegeben haben. Der kommt auf der CD nicht zum Tragen.

Wer die Studio-Aufnahme sein eigen nennt, braucht nicht einmal über einen Kauf nachzudenken. Und auch den anderen würde ich im direkten Vergleich eher zu dem Studio-Album raten.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Es ist schon in Ordnung 5:40
2Begrüssung (Ansage) 1:24
3Novalis 3:28
4Vaterland 4:52
5An meine Kinder 3:55
6Eins mit Deinem Traum 3:16
7Georg Heym (Ansage) 1:03
8Der Krieg 5:06
9Fast ein Held 2:20
10Wenn unsere Brüder kommen 2:20
11Frau Petry singt (Ansage) 0:52
12Die Gedanken sind frei 4:59
13Heiliger Tanz 4:14
14Auf der Suche nach dem Wunderbaren 3:18
15Gefrorenes Licht (für Hans Peter Dürr) 4:11
16Denkt mit dem Herzen (Ansage) 1:42
17Ich habe einen Traum 3:47
18Vom Glück des Gebens 2:34
19Angelus Silesius (Ansage) 0:57
20Ohne Warum (sunder Warumbe) 6:45

Besetzung

Konstantin Wecker (Voc, Flügel)
Jo Barnikel (Keys, B, Ac. Git, Back Voc, Perc <17>)
Fany Kammerlander (Cell, B, Ukulele, Back Voc)
Jens Fischer Rodrian (Dr, Perc, Git Back Voc <1,4,6,8,17,18,20>)
Wolfgang Gleixner (Dr, Perc, Akkordeon, Mandoline, Git, Back Voc <3,10,12,13,17,18,20>)
Severin Trogbacher (E-Git <1,20>)
Andreas Blüml (Git <3,10,12,13>)
Alexa Rodrian (Back Voc <20>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger