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Reviews

BEAM

Pure


Info

Musikrichtung: Fusion

VÖ: 11.03.2016

(Mons Records)

Gesamtspielzeit: 53:42

Internet:

http://beammusic.de/
http://www.monsrecords.de/
http://www.in-akustik.de/de/

“Beam me up, Scotty!“ Wird und die Band Beam auch mitnehmen auf galaktische Abenteuer oder werden wir am Boden bleiben?
Nun, das bestimmt die Sichtweise der Hörerin/des Hörers.
Für die einen mag diese Musik geerdet sein, für Andere mag sie zu abgehoben klingen.
Denn bei “Radial Velocity“ wird der schönen Harmonie gnadenlos der Garaus gemacht.
Hier hebt die Band auf der Grundlage einer rockigen Basis in der Tat ein wenig ab und freie Elemente fließen wie selbstverständlich ein. Doch das ist eher die Ausnahme.

Ist es Pop? Ist es Jazz? Ist es Fusion? Nun, die Musik liegt irgendwo dazwischen, Stilelemente aller Genres aufgreifend und verarbeitend. Die Musik ist insofern angesiedelt in einem Umfeld von Jazz, Jazz Rock/Fusion und Brass Rock.
So sind entsprechend viele einzelne Elemente jener Genres geschickt verarbeitet worden.
Auf diese Weise könnte es gelingen, auch Freunde verschiedener Musikrichtungen zu gewinnen.

Filippa Gojo agiert mit ihrer Stimme als begleitendes Instrument, vergleichbar vielleicht mit Urszula Dudziak, die stimmlich an der Seite der Violine von Michal Urbaniak allerdings experimenteller wirkte. Aber auch hier bietet die Einbettung solcher Beiträge eine zusätzliche farbenreiche Klangnuance.
Bis auf zwei Stücke werden ansonsten jeweils Interpreten mit ihren Solobeiträgen vorgestellt, und zeigen ihre Spielfreude.
Sehr eingängig springt mir der Eröffnungstitel sogleich entgegen, eindrucksvoll rockt es hier mitunter kräftig, und mit Unterstützung der Bläser wirbelt Andreas Wahl mit seiner Gitarre wilde Klangfetzen in den satten Sound.

Und so zieht sich die Atmosphäre mit teils tranceartigen Momenten, hier ist es in der Tat die Stimme, die zweckdienlich diese Stimmung erzeugt, durch die gesamte Platte. Man wird unweigerlich angehalten, zuzuhören, wie magisch zieht es in den Strudel dieser offenherzigen Musik.
Ob es nun plötzlich einen Ausflug in die Zeit des Jazz Rocks gibt und das E-Piano Akzente setzt oder schwebende Momente auf eine Reise mitnehmen oder freie Passagen aus dem Traum reißen, jedenfalls gelingt es der Band, die Aufmerksamkeit an sich zu ziehen, mit individuellem Anstrich, mit Akzenten auf Rhythmus und druckvoller Ausprägung, so dass die Musik meistens tatsächlich geerdet bleibt. Das Niveau ist sehr hoch, die Band agiert leidenschaftlich, es ist letztlich eine Freude, diesem Genuss beiwohnen zu dürfen. Im letzten Song scheint das Ergebnis der bisherigen Stücke noch einmal resümierend zusammengefasst zu werden. Die Musik wurde übrigens am 12.11.2015 live at LOFT in Köln eingespielt.

Wem es übrigens auffallen sollte: die Platte umfasst 9 Stücke, nach dem achten Track erscheint jedoch als Angabe die Ziffer 10!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Ultra Bright (5:10)
2 Synesthesia – Blue [feat. Roman Babik] (6:59)
3 Pure [feat. John-Dennis Renken](5:12)
4 Shadows [feat. Wolf Schenk](6:33)
5 Visual [feat. Andreas Wahl](6:24)
6 Reflections Interlude [feat. Filippa Gojo] (2:11)
7 Synesthesia –Yellow [feat. Stephan Mattner] (6:25)
8 Radial Velocity (5:09)
10 Pink In Purple [feat. John-Dennis Renken] (10:36)

Besetzung

Filippa Gojo (vocals)
John-Dennis Renken (trumpet)
Katrin Scherer (alto sax, clarinet)
Stephan Mattner (tenor sax, flute, composition)
Wolf Schenk (bass trombone)
Roman Babik (keyboard)
Andreas Wahl (guitar)
Sebastian Räther (electric bass, sequenzer)
Nils Tegen (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger