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Reviews

Angra

Temple of Shadows


Info

Musikrichtung: Melodischer Power Metal

VÖ: 15.11.2004

(Steamhammer / SPV)

Gesamtspielzeit: 66:32

Internet:

http://www.angra.net

Mit dem Konzeptalbum Temple of Shadows, dass sich mit den Fragen eines Kreuzritters an seinem Tun befasst, stoßen die Brasilianer in für sie neue Regionen vor. Konkret heißt das, dass man sich bei diversen Genre-Highlights bedient, die sich u.a. an den engagierten Gaststimmen ablesen lassen. Aber auch die unvermeidlichen Dream Theater hinterlassen im Schattentempel ihre Spuren. “Waiting Silence“ klingt gar als habe man sich gleichzeitig in Richtung Iron Maiden und Uriah Heep bewegt.

Stillstand kann man Angra also weiß Gott nicht vorwerfen. Ob man die Fortentwicklung aber deshalb gleich positiv bewerten muss? Für eine Debüt-Band, die noch auf dem Weg zur eigenen Identität ist, wäre Temple of Shadows ein grandioser, viel versprechender Start. Für Angra bedeutet Fort-Entwicklung aber auch, dass man die eigene Position verlassen hat. Und dort hatten die Brasilianer sich eine eigene Nische geschaffen, in der höchstens noch Royal Hunt konkurrieren konnten. Wenn die Plattenfirma schreibt, dass die Einbeziehung brasilianischer Rhythmen typisch für Angra sei, so stimmte das im Wesentlichen in der Vergangenheit. Denn - und hier irrt die Plattenfirma - dieses Trademark, das Angra unverwechselbar gemacht hatte, ist auf der neuen CD nur noch selten zu finden. Eine neue Identität ist dabei noch nicht zu erkennen. Dazu geht der Weg derzeit in zu viele Richtungen gleichzeitig. Vielleicht ist das dem Konzept-Charakter der CD zuzuschreiben. Man darf auf die nächste Scheibe gespannt sein.

„Echte“ Angra-Stücke sind vor allem “Spread your Fire“, das sich mit sehr scharfen Gitarren und treibenden Drums aber bereits sehr stark in Richtung Power Metal-Mainstream bewegt, und das schmissige “Sprouts of Time, das mit seinen leicht vertrackten Rhythmen tatsächlich an die großen Zeiten Angras anknüpft, ohne auf irgendeinen der Chart-Führer zu schielen.

Temple of Shadows ist eine interessante, vielfältige Angelegenheit geworden. Bislang überwiegt bei mir allerdings noch die Enttäuschung über das, was die Band auf ihrem Weg verloren gegeben hat.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Deus le Volt! 0:53
2Spread your Fire 4:25
3Angels and Demons 4:11
4Waiting Silence 4:55
5Wishing well 4:00
6Temple of Hate 5:13
7Shadow Hunter 8:05
8No Pain for the Dead 5:05
9Winds of Destination 6:56
10Sprouts of Time 5:10
11Morning Star 7:39
12Late Redemption 4:55
13Bonus-Track 5:04

Besetzung

Edu Falaschi (Voc)
Kiko Loureiro (Git)
Rafael Bittencourt (Git)
Felipe Andreoli (B)
Aqualis Priester (Dr)

Gast-SängerInnen:
Milton Nascimento
Kai Hansen
Hansi Kürsch
Sabine Edelsbacher

Produzent: Dennis Ward
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger