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Reviews

2Cellos

Celloverse


Info

Musikrichtung: Klassik-Pop/Rock-Crossover

VÖ: 30.01.2015

(Portrait / Sony Music)

Gesamtspielzeit: 47:53

Internet:

http://www.2cellos.com

Das Internet - und speziell YouTube - ist für Musiker ein wahrer Segen und die perfekte Plattform, um auch die noch so außergewöhnlichste Idee an den Mann/die Frau zu bringen. Gerade die Neuinterpretation bekannter Rock- und Popsongs im genrefremden Gewand ist äußerst beliebt und sorgt für Begeisterungsstürme in der Webcommunity. Ob Slayer im Banjoformat, Iron Maiden mit Harfen gespielt, ein quirlige Violinistin, die als Link verkleidet einen Dubstep-Klassik-Crossover darbietet - alles geht.

Auch das kroatische Duo 2Cellos muss man in diese Reihe stellen. Die Clips von Luka Sulic und Stjepan Hauser wurde bereits millionenfach geklickt und jetzt veröffentlichen die beiden (ganz altmodisch) ihre Debüt-CD. Der (mit Verlaub wenig kreative Bandname) verrät bereits was es zu hören gibt: zwei Typen mit Cellos. Dabei vergreifen sie sich an bekanntem Liedgut, das gerne auch aus dem Heavy-Metal-Lager stammen darf. Tja, das an sich ist spätestens seit dem Debüt von Apocalyptica von 1996 nichts mehr Besonderes. Aber trotzdem muss man sagen, dass 2Cellos mit ihrer Musik ziemlich unterhalten.

Das liegt zum einen an der tollen Performance und zum anderen an der interessanten Auswahl der Stücke und den teils überraschenden Arrangements. So braucht man sich nicht wundern, dass ein Stück mit Rossinis Wilhelm-Tell-Overtüre beginnt und dann ziemlich sportlich in Iron Maidens „The Trooper“ umschwenkt. Das klingt als Eröffnung ziemlich furios und reißt mit. Im weiteren Verlauf wechseln sich die Genres, in denen 2Cellos wildern, ab und sorgen für Kurzweil. Ob der Folk von Mumford & Sons („I will wait“), rhythmischer Pop (Michael Jacksons „They don't care about us“), moderner Alternative Rock („Hysteria“ von Muse) oder ein Schwenk Richtung Filmmusik („Mombasa“ und „Time“ aus dem Inception-Soundtrack von Hans Zimmer) - die beiden Herren glänzen in allen Lagen und überraschen teils ziemlich. Da wird sogar Wegwerfpop wie Aviciis „Wake me up“ zu so etwas wie Kunst.

2Cellos spielen dabei mit Sounds und lassen ihre Instrumente teils ziemlich rhythmisch klingen, manchmal auch regelrecht verzerrt und elektronisch. Hier sind zweifelsohne talentierte und kreative Musiker, mit dem Willen moderne Cellomusik zu schaffen, am Werk. Einmal holen sie sich allerdings Unterstützung. Bei Paul McCartneys „Live and let die“ werden die beiden Kroaten vom chinesischen Pianisten Lang Lang begleitet. Dieser wirkt allerdings wie ein Fremdkörper, was für das ansonsten so harmonische Zusammenspiel der zwei Cellisten spricht.

Celloverse ist aus heutiger Sicht alles andere als kontrovers, sondern ein zeitgemäßer Klassik-Pop-Crossover, den man gar nicht mal so selten antrifft. Unterhalten wird man von dem Ganzen trotzdem gut.



Mario Karl

Trackliste

1The Trooper (Overture)4:34
2I will wait4:07
3Thunderstruck (Intro)0:32
4Thunderstruck3:42
5Hysteria2:53
6Shape of my heart4:36
7Mombasa3:37
8Time4:18
9Wake me up4:09
10They don't care about us3:25
11Live and let die (feat. Lang Lang)2:59
12Street Spirit (Fade Out)4:40
13Celloverse4:21

Besetzung

Luka Sulic (Cello)
Stjepan Hauser (Cello)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger