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William White

Open Country

Info Musikrichtung: Reggae VÖ: 08.08.2014 (William White) Gesamtspielzeit: 94:43 Internet: http://www.williamwhite.ch

Open Country ist eine schöne Reggae Scheibe, die im gewissen Sinne echt schweizerisch ist – solide, konservativ, gediegen. Da passt es natürlich doppelt, dass das einzige Stück, das Willam White nicht selber geschrieben hat („Caution“), aus der Feder von Bob Marley stammt.

Das Schlimmste, was man dem Album vorwerfen kann, ist daher, dass es ein wenig back dated klingt, aber das kann man ja durchaus auch als Positivum sehen. Wenn White den Hörer überrascht, dann nutzt er ebenfalls das klassische Reggae-Instrumentarium. „Reggae can't stop loving you“ lässt die Keyboards nach einer Melodica klingen. Bei der Toots and the Maytals-Version von „Rub a Dub” setzt Silvan Kiser mit der Trompete die Akzente.

Wenn vom Wege des Reggae etwas abgewichen wird, dann ist auch das eher konservativ. „Rain in Portland“ bewegt sich zwischen Simon and Garfunkel und den Notting Hillbillies und die karibisch anmutende Heart Beat Pop and Mento-Version von „Rub a Dub” verbeugt sich vor Harry Bellafonte.

All das ist schön und gut, wenn es auch wenig wirklich Herausragendes gibt. Für die 16 Punkte, die unter dieser Review stehen, ist denn auch zum nicht unwesentlichen Teil, die Live-CD verantwortlich.
Hier dreht White richtig auf, setzt wesentlich häufiger die Bläser ein, groovt und schmeichelt wie Sau. Zudem gelingt es fantastisch die Live-Atmosphäre im Winterthurer Zelt einzufangen – auch ohne Ansagen. An die muss man sich nämlich erstmal gewöhnen. William White und seiner Band gelingt es den Reggae so authentisch auf die Bühne zu bringen, dass es einen erst einmal ein wenig aus der Bahn wirft, wenn „Soul Rider“ im breitesten Schwyzerdütsch eingeleitet wird.

Die Live-CD ist der eigentliche Grund sich dieses Digi-Pack zuzulegen.

Norbert von Fransecky