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Moongarden

Round Midnight

Info Musikrichtung: Art-Rock VÖ: 13.09.2004 (Galileo) Gesamtspielzeit: 52:31 Internet: http://www.moongarden.it

Die rechten Wort zu Moongarden zu finden ist nicht ganz einfach - vor allem weil die beliebteste Methode des Rezensenten, der Vergleich mit bekannten Genregrößen, nicht greift. Gut, wenn’s mal (selten) fast prog-metallisch wird (“Learning to live under the Ground”) kann man von Dream Theater-Keyboards sprechen. An ruhigeren Stellen denkt man vielleicht kurz an Eloy (“Coda: Psychedelic Subway Ride”).

Generell verweigert sich der elegante weiche Art-Rock der Italiener derartigen Vergleichen eher. Ganz typisch dafür ist gleich der Opener. Ruhige Bassläufe und lange Gitarrenlinien begeleiten eine spröde Stimme. Gemeinsam wird eine kraftvolle Melancholie verbreitet. Dazu setzt ein Vibraphon ungewöhnliche Akzente.

Dieses Nebeneinander von spröder Zurückhaltung als erstem Eindruck und plötzlichen A-Ha-Momenten beim genaueren Eintauchen prägt Round Midnight“ auch im weiteren Verlauf. Mal ist es ein tolles Gitarrensolo (”Lucifero”), das aufhorchen lässt; mal ein weiches harmonisches Keyboard (”Nightmade Concrete”) oder auch nur der fast hypnotische Anstieg an Kraft, der “Wounded“ prägt.

Für Proggies, die an ihrem Genre nicht in erster Linie das plakativ Demonstrative lieben, ist Moongarden ein echter Diamant, dessen Facetten erst dann richtig zu funkeln beginnen, wenn man ihn langsam und aufmerksam im Licht dreht.

Norbert von Fransecky