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Italo Reno & Germany

Hart aber herzlich

Info Musikrichtung: HipHop VÖ: 13.09.2004 (Alles Real Records / BMG) Gesamtspielzeit: 77:06 Internet: http://www.italoreno-germany.de

Wer wirklich allergisch gegen HipHop ist, muss natürlich die Hände, bzw. Ohren, von dieser Scheibe lassen. Open minded Hörer anderer Musikrichtungen sollten aber vielleicht mal ein Ohr riskieren. Denn das Mindener HipHop-Duo ist durchaus in der Lage seinen Sprechgesang mit Elementen anzureichern, die das Endprodukt auch außerhalb der Dicken-Hosen-Fraktion hörbar macht.

Man beachte nur den schön rockig gesungenen(!) Refrain von “Bitch! (Wo ist mein Geld?)“, die Motown-artigen Streicher-Akzente von “Na und!?!“, das auch ansonsten mit einem recht geilen Flow aufwarten kann, oder das an Xavier Naidoo erinnernde “Nur du“.

Verwirrend die Texte. Passen frauenfeindliche Macho- oder gewalttätige Gangsta-Tunes (“Bitch“! (Wo ist mein Geld?)“, „Verschwindet und lauft“) nahtlos in das Bild, dass man sich von HipHoppern macht, lassen Tracks wie “Endlich“ oder “Mein Herz“ aufhorchen. Da sprechen die beiden Harten nicht nur davon, dass sie sich wünschen, ihre Eltern sollen stolz auf sie sein. Nein, sie bekennen auch ihre Jugendsünden und geben zu: “Heute weiß ich, meine Eltern hatten recht.“ Und immer wieder fallen beide verbal auf die Knie. “Dein Körper und deine Schönheit sind Geschenke vom Herrn“ („Reif heut’ Nacht). Beide Themen fließen in “Nur du“ zusammen, ein Track, der ins einer Emotionalität an Westernhagens “Sie war auch dann noch da“ von dessen Debüt erinnert.

Norbert von Fransecky