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Reviews

Redska

La Rivolta


Info

Musikrichtung: Ska

VÖ: 10.03.2012

(Mad Butcher)

Gesamtspielzeit: 52:39

Internet:

http://www.redska.com

Zu Zeiten des geteilten Europas war Italien der westeuropäische Staat, in dem marxistische Parteien die größte Zustimmung erfuhren. War es in West-Deutschland gerade mal möglich, dass Kommunisten in Kommunalparlamenten wie Berlin-Kreuzberg oder dem Arbeiterviertel Hannover-Linden saßen, schien (der Presseberichterstattung nach zu urteilen) die Weltrevolution vor der Tür zu stehen, als es Anfang der 80er tatsächlich einmal ein(!) Kommunist geschafft hatte, ins Hannoversche Stadtparlament einzuziehen. In Italien dagegen waren Regierungsbeteiligungen der Kommunisten auch auf nationaler Ebene zwar keine Selbstverständlichkeit, aber gewohnter Aspekt der Politik.

So mag es nicht verwundern, dass Punk-Bands aus Italien oft nicht nur einfach links, sondern eindeutig klassenkämpferisch marxistisch aufgestellt sind. Roter Stern, antifaschistische Flaggen sind bei Redska daher genauso selbstverständlich wie Kritik an Berlusconi und der katholischen Kirche, sowie komplett abgedruckte Lyrics (Im Booklet auf Italienisch; englische Übersetzung auf der Homepage).

Die in der Studentenstadt Göttingen ansässigen Mad Butcher Records bieten derartig gestrickten Bands aus Deutschland und dem europäischen Ausland seit langem eine verlässliche Plattform. Netterweise haben mir die Genossen im letzten Päckchen auch das bereits im letzten Jahr erschienene dritte Album der italienischen Ska Punker Redska eingetütet. Denn das ist ein ganz fantastisches Teil.

Das, was man von Ska Punk erst einmal grundsätzlich erwarten darf, gibt es reichlich. Harte Punk-Riffs, Ska Power und scharf gesetzte Bläserattacken. Die Revolution wird hier nicht mit nördlichem Ernst, sondern südländischer Fröhlichkeit ausgerufen, was der nötigen Wut aber keinerlei Abbruch tut.

Das ist eine gute Basis, aber das kann man bei einer ganzen Reihe von Ska Bands haben. Was Redska über die Masse erhebt, ist nicht nur das vollständige Fehlen auch nur jedes Ansatzes eines Ausfalles, sondern vor allem die extrem Vielfältigkeit von La Rivolta.
Klassischer scharf angeriffter Ska mit Mitgröhl-Refrain („Bastardi senza Gloria“) steht neben hoch melodischen Titeln („Studente precario Rivoluzionario“), psychomäßigem Sound mit fantastischer Vintage Orgel („Lettera a sua Sanitta'“), Verbeugungen vor den Clash („Riot Radio“) und ruhigem weichem Reggae Sound („Natura“).

Lasst Euch dieses kommunistische Manifest nicht entgehen!



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Sounds of Revolution 3:33
2Legato dalla Lega 4:11
3Bastardi senza Gloria 4:14
4Hooligan Rudeboys 4:24
5Lettera a sua Sanitta' 5:00
6Studente precario Rivoluzionario 4:21
7From the Crane 0:41
8La Rivolta 4:03
9Quello che sei 3:25
10Riot Radio 1:03
11White Riot 2:08
12Eroi 5:22
13Natura 4:43
14Vivo-steady 5:40

Besetzung

Il Duca (Voc)
De Veggent (Keys, Programming, Back Voc)
Gelo (Dr, Back Voc)
Montz (Git, Ukelele)
Aflo (B)
Teo Watchamanna (Posaune)

Gäste:
Valerio (Voc <4>)
Kino (Voc <6>)
Micky (Voc <11>)
Rude Hi-Fi (Voc <12>)
Gigi Rinaldi (Sax)
Enri Zavalloni (Programming, Samples)
J.J. Cavalli (Back Voc <3.5>)
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