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Reviews

Kevin Fowler

High on the Hog


Info

Musikrichtung: Country / Texas Country

VÖ: 18.08.2002

(Texas Music Round Up)

Und schon wieder macht der nächste texanische Künstler auf sich aufmerksam. Auch Kevin Fowler zählt zu den Künstlern, die diese typische texanische Country Music präsentieren, die im frischen, zeitlos schönen Sound erklingt, traditionell verbunden ist und um zu kommerzielle Klänge einen großen Bogen macht.

Auf diesem Album findet sich mal wieder jede Menge herrlich bodenständige, schnörkellose Country Music mit wunderbar eingängigen Melodien.

Das erste was beim Hören dieser CD auffällt, ist die kräftige, rauchig-kratzige Stimme von Kevin Fowler, die einfach hervorragend zu dieser Musik passt und sofort einen positiven Eindruck hinterlässt.

Den Beginn der CD hätte man nicht besser wählen können, als mit dem Honky-Tonk Titel "There's a fool born everyday". Lockerer, schwungvoller Sound mit herrlichen Steelguitar und Fiddlepassagen und den typisch kraftvoll twangenden Gitarren. Mit einem Tex-Mex Gute-Laune-Song geht es über zu "Senorita Mas Fina", ein fröhlicher, lebensfroher und in die Beine gehender Titel, bei dem natürlich die mexikanischen Akkordeonklänge nicht fehlen dürfen. Nur mit den lautstarken Trompetenklängen, die nach dem Refrain einsetzen, wird der Tex-Mex Sound etwas übertrieben. Man fühlt sich dann glatt einer Mariachi-Kombo vor dem Kaufhof ausgesetzt, ein für unsere Verhältnisse wohl eher gewöhnungsbedürftiges Arrangement.

Aber schon der nächste Titel ist ein echter Ohrenschmaus und beweist, das man doch im richtigen Film ist. Mit "Not lovin' anymore" erwartet den Hörer eine der schönsten Titel dieses Albums. Eine wunderschöne, gefühlvoll traurige Ballade, die mit traumhaften Steel- und Fiddlepassagen aufwartet und durch herrlichen Melodieverlauf beeindruckt. Vom gleichen Kaliber auch der Track "All the Tequila in Tijuana", vom ersten Moment an erinnert diese Ballade an einen guten alten Eagles-Song. Dieser Titel ist ein ganz heißer Anspieltipp, um sich von der Klasse eines Kevin Fowlers zu überzeugen, unterstütz wird er hier sogar von Willie Nelson, der hier Backgroundgesang und Gitarrenspiel beisteuert.

Auf jeden Song einzeln einzugehen würde den Rahmen sprengen, obwohl es die Titel durchaus verdient hätten, extra erwähnt zu werden. Flotter Honky-Tonk, moderner New Country mit starken traditionellen Bezügen, Midtempo Songs im Pure Country Style, feine Balladen, der Country Fan schnallst hier respektvoll mit der Zunge.

Den einzigen Ausrutscher leistet er sich mit dem Schlusstitel "Fat bottomed girls", bezeichnender Weise auch der einzige Titel, der nicht aus der Feder von Kevin Fowler stammt. Dieser Song klingt einfach nicht zeitgemäß, ist langweilig und plätschert irgendwie belanglos vor sich hin, so könnte glatt eine zweitklassige deutsche Band klingen, die mal wieder einen alten Oldie aufwärmt.

Diese CD hätte wirklich einen glanzvolleren Abschluss verdient, denn was man hier ansonsten zu hören bekommen hat, ist Real Country Music aus Texas, die auch anspruchsvollen Erwartungen standhält. Tolles Songwriting von Kevin Fowler, hervorragend eingespielter, satter Sound und eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Dieses Album ist einfach eine Empfehlung wert!



Gerald Halbig

Trackliste

1There's A Fool Born Everyday
2Senorita Mas Fina
3Not Lovin' Anymore
4The Lord Loves The Drinkin' Man
5A Fool And His Heart
6Our Love Is A Prison
7She Ain't Bad But She Ain't You
8Tall Drink Of Water
9High On The Hog
10All The Tequila In Tijuana
11Ol' What's Her Name
12That Bottomed Girls
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger