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Reviews

Krokus

Metal Rendez-Vous/Hardware/One Vice At A Time (Original Album Classics)


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 14.09.2012 (1980-82)

(Sony Music / Arista)

Gesamtspielzeit: 110:35

Internet:

http://www.krokusonline.com
http://www.myspace.com/krokusonline
http://www.promo-team.de

CDs aus der Schweiz können ja recht teuer sein und sich zu einem Politikum entwickeln. Aus dem Hause Sony gibt es im Rahmen der Serie Original Album Classics aber nun aber ein völlig legales, steuerlich unbedenkliches CD-Paket aus der Schweiz, welches die frühen Jahre der dort beheimateten und etwas in Vergessenheit geratenen Band Krokus dokumentiert.

Konkret werden hier die Alben Metal Rendez-Vous (1980), Hardware (1981) und One Vice At A Time (1982) als Paket noch mal unter das Volk gebracht. Leider gibt es diesmal nur eine Dreier-CD-Sammlung, obwohl meist fünf CDs in den vergleichbaren Paketen der Serie enthalten sind. Sehr schade eigentlich, denn mit den folgenden Alben Headhunter (1983) und The Blitz (1984) hätte man nicht nur den Aufstieg, sondern auch gleich den Höhepunkt der Karriere von Krokus auf einen Streich dokumentieren können.

Mit Metal Rendez-Vous konnten Krokus Anfang der Achtziger nicht zuletzt durch Songs wie "Heatstrokes", "Bedside Radio" und "Tokyo Nights" schon mal international eine erste Duftmarke setzen (Teile von "Tokyo Nights" wurden später übrigens auf dem sehr kommerziell geratenem, aber eigentlich absolut unterschätzten Album Change Of Adress 1986 in "Say Goodbye" recycelt). Es war das erste Album mit Marc Storace als Sänger und bietet somit mit ihm und Fernando von Arb, Chris von Rohr und Freddy Steady die Hauptakteure der zuvor und auch später ständig wechselnden Krokus-Besetzungsliste.

Der Nachfolger Hardware ist meiner Meinung nach etwas schwächer ausgefallen, auch wenn dies einige Krokus-Fans sicherlich anders sehen. Passend dazu sind zumindest für mich u. a. "Smelly Nelly" und "Mr. 69" Höhepunkte der Scheibe. Sehr solide, aber auch nicht gerade immer innovativ ist man irgendwie scheinbar noch auf der Suche nach dem eigenem Stil.

One Vice At A Time komplettiert mit dem Zugang von Mark Kohler jene klassische Besetzung, die heute mittlerweile wieder existiert (letztes Album: Hoodoo). One Vice At A Time ist eigentlich ein ganz hervorragendes Album geworden - zumindest, wenn es von AC/DC gewesen wäre. Mit dem Namen Krokus auf der Hülle muss man aber doch schon sagen, dass hier wenn schon nicht geklaut, dann doch zumindest kräftig imitiert worden ist. Die Gitarren und Riffs von Fernando von Arb und Mark Kohler hören sich jedenfalls wirklich ziemlich wie die der Young-Brüder an, Schlagzeug und Bass fügen sich hier auch entsprechend ein und Marc Storace singt, als wäre er auf einem Casting für die beste AC/DC-Coverband. Auch wenn man hier die Suche nach einem eigenen Stil aufgegeben hat, ist One Vice At A Time trotzdem eine sehr lohnende Scheibe geworden, eigentlich sogar die beste in diesem Set.

Unterm Strich ein schönes CD-Paket zu einem günstigen Preis (zum Teil schon für einen Zehner zu haben), das Album Headhunter hätte das Ganze aber doch deutlich abgerundet und aufgewertet. Ansonsten findet Krokus aber auf jeden Fall seinen Platz in jede gut sortierte Rocksammlung; wer hier noch nicht bestückt ist, kann diese Lücke zum Beispiel mit diesem Paket füllen!



Jürgen Weber

Trackliste

Metal Rendez-Vous (1980):
1. Heatstrokes 4:00
2. Bedside Radio 3:18
3. Come On 4:23
4. Streamer 6:38
5. Shy Kid 2:30
6. Tokyo Nights 5:51
7. Lady Double Dealer 3:12
8. Fire 6:02
9. No Way 4:00
10. Back Seat Rock'n Roll 3:12

Hardware (1981):
1. Celebration 3:24
2. Easy Rocker 5:27
3. Smelly Nelly 3:38
4. Mr. 69 3:01
5. She's Got Everything 3:57
6. Burning Bones 3:34
7. Rock City 4:43
8. Winning Man 5:33
9. Mad Racket 4:00

One Vice At A Time (1982):
1. Long Stick Goes Boom 5:15
2. Bad Boys, Rag Dolls 3:50
3. Playin' The Outlaw 4:05
4. To The Top 4:25
5. Down The Drain 3:20
6. American Woman 3:30
7. I'm On The Run 3:45
8. Save Me 4:30
9. Rock'n'Roll 4:10

Besetzung

Marc Storace - Vocals
Fernando von Arb - Guitar, Vocals
Tommy Kiefer († 1986) - Guitar, Vocals
Mark Kohler - Guitar, Vocals
Chris von Rohr - Bass, Percussion, Vocals
Freddy Steady - Drums, Vocals
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger