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Reviews

Karthago

Second Step


Info

Musikrichtung: Krautrock

VÖ: 09.12.2011 (1973)

(MiG / Intergroove)

Gesamtspielzeit: 46:58

Internet:

http://www.karthago.de

Der römische Politiker Cato soll jede seiner Reden im Senat mit den Worten „Cetero censeo Karthago delendam esse“ („Im übrigen meine ich, das Karthago zerstört werden muss.“) beschlossen haben. Mit anderen Worten: „Macht endlich Schluss mit dem lästigen Konkurrenten.“ Möglicherweise sind vor 40 Jahren der einen oder anderen Krautrock-Band ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen.

Und das ist nicht die einzige Parallele zwischen Karthago und Karthago; Rom und Jane, Eloy, Kraan und einigen anderen.
Während die genannten Bands weithin bekannte Klassiker sind, und die Geschichte Roms Allgemeingut ist, sind Karthago und Karthago eher Themen für Spezialisten. Zu Unrecht! Wenn man an Second Step etwas kritisieren will, dann die Tatsache, dass die Vielfalt des Albums so groß ist, dass das zumindest tendenziell auf Kosten der Identität geht.

„Pacemaker“ feuert erst einmal ein Instrumentalfeuerwerk auf Orgel und Gitarren ab. Die Orgel - und damit der spätere Kraan-Keyboarder Ingo Bischof - bleibt bei „I don’t care“ weiter im Mittelpunkt, auch wenn sich das Stück eher wie eine Frumpy Nummer mit männlichen Vocals gebärdet. Das melodisch fließende „Crosswords & Intermissions“ erinnert dann eher an Romantiker wie SFF. „Don't send me your Money, send me your Heart” führt den Krautrock auf seine Blues-Wurzeln zurück, und „Wild River“ begeistert mit sehr luftigen Jazz-Passagen.
Auch wenn „Lamento juvenile” insgesamt einen ganz anderen Eindruck macht, erinnern die Percussions stark an Santana. Der Bass des grandiosen „California Gigging“ könnte auch von Kraan stammen; im Weiteren prägen Orgel und Keyboards das Stück dann wieder eher jazzig.
Eines der Highlights kommt zum Schluss des regulären Albums. Das sehr wandelbare „`Oberbaum´ Bridge“ liefert nach einem eher unauffälligen Einstieg ein tolles Orgelsolo. Nach einer Enten aufschreckenden Explosion folgt dann ein ruhiger Piano Part. Knapp zwei Minuten vor Schluss beginnt eine Art stampfender Indianertanz, der von der Orgel begleitet wird. Toll!

Der Re-Release kommt mit ausführlichen Liner Notes und zwei Bonus-Tracks; darunter ein gelungenes Cover von „Johnny B. Goode“.

„Karthago delendam esse?“ So wie die Band sich hier gibt, hat sie eher etwas Unzerstörbares.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Pacemaker 2:44
2I don't care 5:46
3Crosswords & Intermissions 6:44
4Don't send me your Money, send me your Heart 5:15
5Wild River 5:28
6Lamento juvenil (Start to fight) 3:49
7California Gigging 3:05
8`Oberbaum´ Bridge 7:37
9Johnny B. Goode (Bonus Track) 2:39
10Going down (Bonus Track) 3:45

Besetzung

Ingo Bischof (Keys, Lead Voc <3,8>)
Paul Lehmann (Dr, Perc, Back Voc)
Gerald Luciano Hartwig (B, Mundharmonika, Lead Voc <7>)
Joey Albrecht (Git, Lead Voc <2,4,5,6>, Back Voc <8>)
Tomy Goldschmidt (Perc, Lead Voc 6>)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger