Cahill // Costello

Offworld


Info
Musikrichtung: Electronic / Jazz / Ambient / Postrock

VÖ: 10.09.2021

(Gearbox Records)

Gesamtspielzeit: 45:54

Internet:

https://www.discogs.com/de/artist/10065235-Cahill-Costello
https://cahillcostello.bandcamp.com/album/offworld


Schon lange habe ich kein Album mehr gehört, welches seinen Titel so zu Recht trägt wie Offworld, das Debütalbum des Duos Cahill // Costello.

Unwirklich schwebende und wabernde Elektronik, verhallende und sich widerholende Gitarrenklänge eröffnen zu einem leichten, jazzigem Schlagzeugspiel die LP. Ambiente Klänge starten auch das zweite Stück, doch hier arbeitet sich bald ein bedrohlicher, dunkler Gitarrenschlag hinzu, der das Stück langsam aufbaut bevor es nach drei Minuten in seinen zweiten Teil (Stück 3) übergeht und wieder diese herrlich perlenden Gitarrensounds zum sanften Schlagzeug erklängen. Alles ganz klar und doch verklärt und hier wird mir klar, an was mich das hier mit viel Freude erinnert: an die Cocteau Twins in ihren sehr ruhigen Momenten. Erhaben und wundervoll perlen die Klänge dahin.

Mit dem darauf folgendem Stück “We Rebuild Them“, dem Rausschmeisser der ersten Seite dieer LP, gibt es ein wenig dissonantes Schlagzeug zu ambienten Klängen, das sich sanft verhallend dahinarbeitet und dank der sanften Elektronik perfekt in das Klangbild einbaut.

Seite zwei wird dann von dem Titelstück mit diesen wunderbar verhallenden Schlagzeugsounds eröffnet. Diese sind nur der Vorbote für die dann episch, aber sanft und subtil eingestzten Gitarrenklänge á la Cocteau Twins. Einfach nur schön treiben die Klänge zum Schlagzeugspiel dahin und Das folgende, kurze “And It Was Not Meant That We Should Voyage Far" bereitet mit wieder rhythmischen Sound auf den folgenden Zweiteiler “Pylon“ vor. Diesr beginnt mit mythischen Perkussionen, unheilvollen Gitarrenriffs und einer glockenklaren Gitarrenmelodie in Moll. Der zweite Teil geht direkt aus diesem Intro hervor und die Gitarrensounds, welche den ersten Teil bestimmten, erklingen unverändert weiter. Auch das restliche Bild bleibt fast gleich, doch die Perkussion steigert nach und nach das Tempo und so beginnt der unheimliche Sound zu tanzen und die Psychedelik greift um sich. Ein Sog von einem Song. “Ahvin Saune“ bietet mit seinen perlenden Gitarren und verträumten Sounds dann den perfekten und versöhnlichen Ausklang aus diesem Kosmos.

Ein wundervolles Werk zwischen Ambient und Artrock sowie ein wenig Jazz. Das Unglaubliche ist, dass all diese schwebe Klänge mit der Gitarre und ausgewählten Effektgeräten erschaffen wurden. Natürlich klingt dieses Album ein Stückweit retro – aber ich habe schon lange nicht mehr ein so gefühlvolles Gitarrenalbum gehört. Und wie gesagt: der Sound und die Melodien beschreiben den Titel perfekt: Offworld.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
Seite A
The Visitant 6:43
Pavan I 3:26
Pavan II 8:01
We Rebuild Them 3:57

Seite B
Offworld 6:11
And It Was Not Meant That We Should Voyage Far 1:31
Pylons I 3:34
Pylons II 8:04
Ahvin Saune 4:27
Besetzung

Kevin Cahill: electric guitar, effects, tape loops
Graham Costello: drums


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