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Come On Up The House: Women Sing Waits


Info
Musikrichtung: Singer/Songwriter

VÖ: 22.11.2019

(Dualtone Records / eOne / SPV)

Gesamtspielzeit: 55:36


Es gibt nur wenige Musiker wie Tom Waits. Seine eigenwillige Art des Songwritings und der musikalischen Darbietung wird immer wieder kopiert, aber selten erreicht. Die zu hörenden Künstlerinnen auf Come On Up The House – Women Sing Waits versuchen es auch gar nicht erst, sondern ehren den Mann, der in Kürze seinen 70. Geburtstag feiert, auf ihre Art und Weise. Und zwar auf eine weibliche, indem man einfach mal aus Augenmerk auf die reine Schönheit von Waits' Songs richtet und das Abgründige und Schmutzige darin etwas zur Seite schiebt.

Wirklich große Namen findet man auf Come On Up The House gar nicht mal so viel. Aber immerhin ein paar. Rosanne Cash ist einer der klangvollsten. Und ihre Version von „Time“ ist auch ziemlich berührend. Wie die meisten Stücke der Platte ist auch dieses eher sparsam instrumentiert, so dass man ohne große Ablenkung den Worten lauschen kann. Auch Aimee Mann interpretiert das wunderbare „Hold On“ mit ihrer anfangs etwas passend rauchigen Stimme spannend. Corinne Bailey Rae singt sich überraschend locker durch ihre Version von „Jersey Girl“, während Pheobe Bridges „Georgia Lee“ brüchig und fast schon herzzerreißend interpretiert.

Wunderschön ist dagegen das Duett „Ol‘ 55“ von Shelby Lynne und Allison Moorer mit seinen großen Gesangshamonien. Eine ähnliche Richtung geht das eher lakonisch gesungene, unkaputtbare „Tom Traubert’s Blues“. Courtney Marie Andrews entreißt Rod Stewart wieder den „Downtown Train“, zeichnet ihn aber natürlich auch weicher als Tom Waits auf Rain Dogs. Herausheben sollte man Kat Edmonsons Version von „You Can Never Hold Back Spring“, welches tatsächlich wie eine weibliche Version des Originals klingt. Nur üppiger und etwas irrer instrumentiert.

Am Ende wird jeder unter den zwölf Stücken seinen kleinen Favoriten finden. Gleichsam werden einen alle zwölf Stücke aber wohl nicht begeistern. Wer sich Waits aber mal auf andere Art und Weise nähern möchte, bekommt hiermit Gelegenheit.



Mario Karl



Trackliste
1Come On Up To The House – Joseph4:02
2 Hold On – Aimee Mann 5:25
3 Georgia Lee – Phoebe Bridgers4:20
4 Ol’ 55 – Shelby Lynne & Allison Moorer5:31
5 Take It With Me – Angie McMahon4:08
6 Jersey Girl – Corinne Bailey Rae5:35
7 Ruby’s Arms – Patty Griffin6:08
8 Time – Rosanne Cash4:38
9 You Can Never Hold Back Spring – Kat Edmonson2:24
10 House Where Nobody Lives – Iris Dement4:24
11 Downtown Train – Courtney Marie Andrews4:16
12 Tom Traubert’s Blues – The Wild Reeds4:45

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