Musik an sich


Reviews
Blue

Colours


Info
Musikrichtung: Pop

VÖ: 20.11.2015

(25 Media/Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 39:56

Internet:

http://www.officialblue.tv/
http://www.roughtrade.de/


Blue, das war einmal eine jener typischen britischen Boygroups.
Im Jahre 2000 wurden sie gegründet und ihre ersten drei Alben erreichten allesamt die Spitzenposition in den britischen Charts.
2004 trennte man sich, und nach einer Pause gab es dann mit 2009 die Reunion. 2011 repräsentierte man das Vereinigte Königreich beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf mit dem Song “I Can“.

Und nun das fünfte Album, wieder voller guter Popmusik, davon sechs Eigenkompositionen und fünf Fremdtitel. Bereits die ausgekoppelte Single, “King Of The World“, erklomm wiederum die Charts. Dieser Song greift alte Pop-Musik der frühen Sechziger auf, seinerzeit beliebte mehrstimmige Vokalgruppen werden zitiert. Aber überhaupt ist es der Gesang aller Vier, der sehr viel Harmonie ausstrahlt. Die Stimmen werden getragen von einem einheitlichen Gerüst, weitestgehend auf programmierten Sounds aufgebaut, nur der Einsatz von Gitarren bietet gelegentliche Abwechslung.
Nun, das ist eben die Art, wie Popmusik heutzutage produziert wird. Leider wirkt sie dadurch grundsätzlich synthetischer und oft unnatürlich. Da aber wie hier der Schwerpunkt auf den Melodien und den Stimmen liegt, kann man das durchaus verschmerzen.
Belohnt wird man dann durch gute Popmusik, die noch ein wenig besser sein könnte mit mehr Sorgfalt auf die musikalische Umsetzung mit mehreren Musikern auf echten Instrumenten.

“If You Don’t Know Me By Now“ - nein, das ist nicht von Simply Red im Original gesungen, Gamble und Huff komponierten es und von Harold Melvin & The Blue Notes wurde es seinerzeit interpretiert, und jene Version überzeugt mich dann noch immer am meisten, während die auf dieser Platte zu den beiden anderen bekannten relativ blass erscheint. Das von Danny Whitten komponierte “I Don't Want to Talk About It“ mögen Einige in der Version von Rod Stewart kennen. Original findet es sich auf der ersten Platte von Crazy Horse, aus 1971. Ein Hauch von Phillysound durchzieht den Song “Hang On In There Baby“, von Johnny Bristol.
Die Anzahl von Coversongs rührt daher, dass das Album ursprünglich als Konzeptalbum geplant war, mit Liedern, die die Bandmitglieder während ihrer Kindheit und Jugend inspirierten. Letztlich war das Ergebnis jedoch eine Mischung eigener und Coversongs.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 King of the World (3:25)
2 You're the Only One (3:44)
3 Home (3:48)
4 If You Don't Know Me By Now (3:23)
5 Nothing like You (3:10)
6 Flashback (4:04)
7 I Don't Want to Talk About It (4:04)
8 Special (3:03)
9 Hang on in There Baby (3:11)
10 Endless Love (3:55)
11 Oh Girl (Bonus Track) (3:49)
Besetzung

Antony Costa (vocals)
Duncan James (vocals)
Lee Ryan (vocals)
Simon Webbe (vocals)
Paul Barry (guitars, keyboards)
James Jeffrey (programming)
Adam Phillips (guitars)
Nick Squires (strings)
Paul Meehan (programming, keyboards)
Noel Wayne (programming)
Matt Furmidge (additional programming)
Dom Liu (additional programming)
Alex Smith (programming



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>