Musik an sich


Reviews
Sabbath Assembly

Ye are gods


Info
Musikrichtung: Psychdelic-Folk, Okkult-Rock

VÖ: 21.09.2012

(Svart Records / Cargo)

Gesamtspielzeit: 39:27

Internet:

http://www.facebook.com/SabbathAssembly
http://sabbathassembly.bandcamp.com


Das finnische Label Svart Records ist durchaus bekannt für besondere, bisweilen auch relativ seltsame Veröffentlichungen. Doch selbst in deren Katalog sind selbst Sabbath Assembly etwas Besonderes. Wobei das aus Dave Nuss und Jamie Myers (ex-Hammers of Misfortune) bestehende Duo eigentlich gar nicht mal so außergewöhnlich klingt. Das Spezielle ist eher der Inhalt des Ganzen.

Sabbath Assembly sind mehr eine Art spirituelle Vereinigung, als eine richtige Band und das Album Ye are gods klingt nicht selten mehr wie eine Messe, anstatt nach reiner Unterhaltung. Die beiden Musiker berufen sich auf die Process Church of the final Jugdement, welche in ihrer Philosophie einen Dualismus von heller und dunkler Seite und die Vereinigung von Christus und Satan predigt, was für eine neue Art von Harmonie und die Schaffung einer neuen göttliche Entität sorgt. Sicherlich ein nicht ganz uninteressanter Ansatz, wenn auch recht befremdlich.

So setzen sich sämtliche Texte von Sabbath Assembly mit diesem Thema auseinander. Verpackt werden die Gedanken in bedächtige und atmosphärische Songs, die sich stilistisch irgendwo zwischen altem Psychdelic Rock und Folk bewegen. Vorgetragen werden sie von der wunderschönen, teils bezirzenden Stimme Jamie Myers'. Die Instrumentierung ist meist recht sparsam (teils genügt auch nur mal eine Akustikgitarre), die Melodien immer wieder einlullend und überwiegend ziemlich weich. Die Atmosphäre ist sehr speziell, aber nicht störend. Teilweise kommt man sich vor, also würde man einem spirituellen Hippie-Treffen beiwohnen.

Was den Fluss der Musik immer wieder durchbricht, ist die Stimme eines Art Predigers. „In the time of Abaddon II“ klingt gar als würde man einen Gottesdienst hören. Das ist schon recht komisch. Aber das Gesamtkonzept ist trotz allem schlüssig und stimmig. Am Ende klingt das Album schön, aber wie gesagt speziell. Es bleibt einem nur übrig, die Inhalte zu studieren und zu goutieren (wobei einem das sehr ausführliche Booklet bestens hilft) oder man schafft es das alles komplett auszublenden. Ansonsten wird man hieran keinesfalls seine Freude haben. Titel wie das folkige „We come from the one“, das harmonische „Bless our lord and master“ und das schon fast blumig poppige „The love of the gods“ lassen aber trotz allem aufhorchen.



Mario Karl



Trackliste
1Let Us All Give Praise and Validation2:45
2 We Come From the One4:51
3 Bless Our Lord and Master3:51
4 We Give Our Lives3:17
5 Exit5:16
6 Christ, You Bring the End3:28
7 And the Clarion Calls5:30
8 In the Time of Abaddon II3:25
9 Transcendence1:17
10 The Love of the Gods5:47

 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>