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Rebellion

Arminius: Furor teutonicus


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 26.10.2012

(Massacre / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 59:35


Es ist mittlerweile über 10 Jahre her, dass Rebellion ihr Debütalbum in die Regale gewuchtet haben. Damals hatte die MAS noch ein ganz anderes Outfit. Der Grave Digger-Ableger war aber bereits auf dem Weg, den er auch 2012 noch beschreitet – der Vertonung dramatischer Geschichten. Hatten sich Rebellion 2002 noch mit fiktivem Stoff von Shakespeare beschäftigt, greifen sie nun in die reale Geschichte. Titelheld ist Hermann der Cherukser, oder Arminius, der den Römern kurz nach Christi Geburt die vernichtende Niederlage im Teutoburger Wald beschert hat.

Heldentum, Kampf, Verrat, Wut - ein Stoff wie er kaum besser für eine klassische Metal Scheibe erfunden werden kann. Von daher ist es eher überraschend, dass Rebellion darauf verzichten, das Schlachtgetöse im Teutoburger Wald in den Mittelpunkt zu stellen. Inhaltlich gewinnt das Album dadurch aber massiv. Wir erleben den wechselvollen Weg des Arminius mit, der erst als Protegé der Römer im römischen Heer Karriere macht, als ihr Mann zu den Germanen geschickt wird und dort langsam die Wurzeln seiner Geburt wieder entdeckt, die Seite wechselt und mit seinem militärischen Know how dafür sorgt, dass die Germanen die drückende Last der römischen Besatzung abschütteln können.

Begleitet und vermittelt wird das Ganze von ausführlichen Erläuterungen im Booklet, in denen die Band auch sehr detailliert Rechenschaft darüber ablegt, wo sie sich an historische Fakten hält, wo sie Unbekanntes frei ergänzt, oder auch im Interesse der Dramaturgie bewusst gegen die Faktenlage entscheidet.

Musikalisch wechseln sich Metal Hymnen und kraftvolle Rocker im Midtempo ab. Dabei kann es gelegentlich etwas düsterer oder schleppend werden. Generell lässt sich die Verwandtschaft mit Bands wie Grave Digger und Rage kaum verleugnen. Balladen findet man mit einer Ausnahme nicht, und das ist auch gut so, denn wenn man es einmal versucht, wie insbesondere bei dem finalen „Requiem“, in dem Arminius über den gefallen Varus traut, der einst sein ihn fördernder Freund und dann sein militärischer Gegner war, erkennt man deutlich, dass das nicht die stärkste Seite von Rebellion ist.

Insgesamt aber ein funkelndes Stück Edelstahl, das dem Genre zwar nichts Neues beschert, seine Traditionen aber vorbildlich pflegt.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Rest in Peace 6:53
2 Ala germanica 4:05
3 Prince of the Cheruscer 4:38
4 Dusk awaiting Dawn 5:24
5 Breeding Hate 4:26
6 The Seeress Tower 6:34
7 Varus 4:31
8 The Tribes united 4:08
9 Ghost of Freedom 5:01
10 Furor teutonica 4:09
11 Vae victis 4:26
12 Requiem 5:20

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