Musik an sich


Reviews
Sarabeth Tucek

Get Well Soon


Info
Musikrichtung: Psychedelic Folkrock

VÖ: 16.09.2011

(Sonic Cathedral)

Gesamtspielzeit: 43:58

Internet:

http://www.facebook.com/sarabethtucek


Die in New York wohnende aber aus Miami stammende Sarabeth Tucek veröffentlicht mit Get well soon ihr zweites Album nach dem 2007 erschienenen Debütalbum. Der Titel wirk doppelt bedrückend sobald man erfährt, das die Künstlerin auf diesem Album den Tod Ihres Vaters verarbeitet. Aus diesem Thema entstand ein dunkles, sprödes Album, das jedoch eine bezaubernde melancholische Schönheit in sich trägt. Begonnen wird mit dem akustischen, traurigem und wehmütigen “ The Wound And The Bow“. Eine Gitarre, Finger, die über deren Bunde kratschen und die traurig verträumte Stimme. Mit “Wooden“ folgt sogleich ein erster Höhepunkt des durchgängig starken Albums. Zunächst schon etwas zu vorhersehbar, denn beim Einsetzen der Gitarre erwartet man das Harmonium, welches dann einsetzt regelrecht. Doch dann entwickelt sich eine ruhige, verspielte Ballade mit einer wundervollen Orgel, herrlichen Perkussionen und einer erneut berührend schönen Stimme. Das dann einsetzende Rockinstrumentarium mit dem herrlichen Gitarrensolo krönt dieses wundervolle Stück, welches wärmste Gedanken an Bands wie Rainparade oder Green on Red aufkommen lässt. Über das wieder mehr an Americana Sounds angelehnte “A View“ mit wunderschönem weiten Klang aus Piano und Gitarre arbeitet sich Sarahbeth mit Ihrer Band zu “The Fireman“, einer tollen Mischung aus American Folk und Alternativerock. Klasse instrumentiert, die Gitarren erinnern an die poppigen Cure. Der Beginn von “State I am in“ erinnert sehr stark an einen Syd Barrett Song, entwickelt sich dann zu einem wunderbaren, melancholischen Psychpopsong.
Das folgende “At the bar“ würde mit seinem zackigem Schlagzeug und dem melancholischen Piano und Gesang auf jedes Black Heart Procession Album passen. In “Rising“ wird es dann dunkel psychedelisch. dröhnende Sounds, ein langsam pumpender Bass, verspielte Gitarren und der eher sprechende Gesang präsentieren einen der schönsten The Church Songs, der nicht von eben diesen stammt.
“The Doctor“ nimmt wieder das musikalische Thema von “A View“ auf, präsentiert dieses aber in einer unglaublichen Weite. “Exist Ghost“ schein die Geister eher beschwören zu wollen, denn es ist ein weiterer sehr dunkler psychedelischer Song. Die Gitarren schwanken zwischen klarem, rockigem und verzerrtem psychedelischen Sound und weiten sich dann zu einem aus dem bisherigen Sound heraus fallendem Rocksound, dieser bricht dann jedoch zusammen und Sarabeth beschwört die Geister zu einem klaren Bass. Im Hintergrund erschallen die Gitarren und Orgeln weiter psychedelisch, es klingt ruhig und trotzdem beunruhigend manisch aus.
Logischerweise klingt das Album mit dem Titelsong ein wenig versöhnlich, verträumt und akustische verspielt aus und hinterlässt den Hörer bezaubert und dazu animiert, noch mals auf Play zu drücken.
Get Well Soon ist eine herausragende Platte zwischen Folk, Rock und Psychedelikrock, sofern man melancholische Sounds wie diese mag. Fans der bereits oben genannten Rainparade, Green on Red, The Church oder ähnlichen sollten sofort zugreifen.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1. The Wound And The Bow 1:48
2. Wooden 5:25
3. A View 1:59
4. The Fireman 4:15
5. Smile For No One 3:02
6. Things Left Behind 4:29
7. State I Am In 3:26
8. At The Bar 3:18
9. Rising 4:33
10. The Doctor 3:43
11. Exit Ghost 4:00
12. Get Well Soon 4:00

 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>