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Reviews
7 Days Awake

Interference


Info
Musikrichtung: Alternative Rock / Indie / Psychedelic Rock

VÖ: 15.10.2010

(Abandon Records)

Gesamtspielzeit: 55:42

Internet:

http://www.7daysawake.de


Fakten:

Herkunftsland: Deutschland
Herkunftsstadt: Bielefeld
Grümdungsjahr: 2003
Album: 4. Studioalbum
vergleichbar mit: Blackmail, Radiohead, Muse, Amplifier
Format: CD & Download

Die Bielefelder Band 7 days awake veröffentlicht mit Interference Ihr bereits viertes Album. Offiziell ist es das zweite, da die ersten beiden nur im Eigenvertrieb ohne Label liefen. Während den ersten Sessions zu diesem Album trennte man sich vom Sänger Mario Callucci auf Grund der oft bemühten künstlerischen Differenzen. Ich hab die Band im Herbst 2008 auf einem der letzten Konzerte mit dem altem Sänger gesehen, und deshalb kann ich sagen, dass diese Gründe in diesem Fall wohl zutreffen zu scheinen. Denn der Quantensprung von dem damals schon sehr guten, leicht psychedelischen Indierock zu dem ausgefeilten Knülleralbum Interference ist schon immens. Sofern also der alte Sänger diesen Weg nicht mitgehen wollte, hat sich der Wechsel auf jeden Fall ausgezahlt.
Das 12 Track starke Album startet mit dem schwer groovenden Rocker “Guiding Star“. Ein langes, sehr ausgefeiltes Intro, knackige Rhytmusarbeit und packender Gesang und zack, ist der Hörer im Album drin. Der pumpende Bass ebenso wie die Alternativegitarre sind die Kennzeichen vom folgenden “Memento II“. Knackiger, Singlewürdiger Song. Mit “Destination Zero“ eröffnet man dann den psychedelisch angehauchten Part. Traurige Indierock Melodie mit Wavetouch, dazu werden erstmals dezent gesampelte Soundeffekte eingesetzt, die den psychedelischen Touch hineinbringen. Und trotzdem ein verdammt poppiger, packender Song, der nicht umsonst zur Single gemacht wurde. Dieser Weg wird mit “ Sacrileague” noch intensiver verfolgt, von der Meldoie und Gestaltung her würde der Song auf die letzten Alben der Australier The Church gut passen. Allerdings Stonert es teilweise auch recht gut und die Pink Floyd Elemente sind auch nicht zu überhören, feiner Instrumentaltrack. Auch auf den weiteren Songs gibt es wunderbare, knackige Psychedelik, mit toll eingestreuten Soundeffekten, spielfreudigen Instrumentalisten und einem sehr guten Gesang. Besonders herausheben möchte ich den zweiten Instrumentaltrack, den Achtminüter Atlas 2050“ in dem es wiederum kräftig stonert, die Bässe und das Schlagzeug treiben die psychedelischen kreisende Gitarre vor sich her, darüber liegen deutschsprachige Samples aus Fernsehsendungen. In den ruhigeren Passagen hebt die psychedelische Gitarre dann ab und treibt den Hörer in Sphären irgendwo weit draussen.

Wenn man diesem durchgängig auf hohem (Unterhaltungs)niveau stehendem Werk einen Vorwurf machen kann, dann nur den, das die Gitarrenriffs mitunter sehr ähnlich sind. Das führt aber andererseits auch dazu, das die über 50 Minuten Musik eine sehr dichte Atmosphäre erzeugen und somit ein starkes Album ergeben. Produktionstechnisch steht dieses Werk auf höchstem Niveau, da gibt es überhaupt nichts zu meckern.

Im Bereich des Alternative / Indie eine herausragende Platte!



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Guiding Star5:08
2 Memento II4:21
3 Destination Zero4:12
4 Sacrileague5:14
5 Cascading Style Sheets3:17
6 Greener3:50
7 Black Holes3:07
8 Tightrope3:43
9 Your scene Sucks3:54
10 Chemtrails5:24
11 Atlas 20508:49
12 Flight Operations4:43
Besetzung

Valera Igla: Gitarre
Hell-G: Schlagzeug, Gesang
Simon Castrol Vegaz: Bass


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