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Reviews
Buckcherry

15 / Black Butterfly (European Exclusive Edition)


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 20.11.2009

(Eleven Seven Music/EMI)

Gesamtspielzeit: 107:46

Internet:

http://www.buckcherry.com
http://www.myspace.com/buckcherry


In Europa haben die 1995 gegründeten amerikanischen Hardrocker Buckcherry noch nie so richtig einen Fuß in die Tür bekommen. Ganz anders in ihrer Heimat. Mit ihrem selbst betitelten Debüt und der Single „Lit up“ feierten sie 1999 große Erfolge und stürmten die Rockerherzen, welche von weinerlichem Alternative Rock und Neo Grunge die Nase voll hatten. Allerdings konnte man diesen Erfolg mit der zweiten Platte Time bomb nicht wiederholen und im Sommer 2002 löste die Band sich konsequenterweise auf. Nachdem Sänger Josh Todd und Gitarrist Keith Nelson kurze Zeit mit den Guns ‘N Roses-Abtrünnigen gejammt haben, aus denen später Velvet Revolver entstehen sollten, juckte es den beiden wohl wieder in den Fingern und sie gründeten Buckcherry drei Jahre nach der Auflösung mit anderen Mitmusikern neu.

Mit dieser neuen Besetzung veröffentlichte man 15 (2006) und Black butterfly (2008) zwei relativ erfolgreiche Alben, die allerdings auf dem alten Kontinent wieder relativ ungehört verhallten, wenn man von dem einen oder anderen (Rock-)Radiohit absieht. Deswegen werden diese beiden CDs jetzt als Doppelpack zum Vorzugspreis neu veröffentlicht. An sich kein Schaden, bieten beide doch recht schmissgen und angenehmen Hard Rock mit sehr charismatischem Gesang, irgendwo zwischen alten Aerosmith, AC/DC und den Haarspraybands der 80er. Zwar nicht so hart wie Mötley Crüe, dafür aber stets melodisch und gut ins Ohr gehend, sleazig und sexy angehaucht und ohne einen gewissen Arschtrittfaktor vermissen zu lassen. Allerdings klingt das Ganze auf Black butterfly etwas routinierter und professioneller und nicht mehr ganz so zwingend wie noch auf 15.

Aber trotzdem beweist die Band auf beiden Alben mehrmals ihr songwriterisches Können mit einigen stark rockigen Volltreffern. „Next 2 you“, der Superhit „Crazy bitch“, „Rescue me“, „Talk to me” oder „Imminent bail out“ dürften keinen Rockfan enttäuschen, der mal wieder richtig die Sau rauslassen will. Und auch die ruhigeren Buckcherry-Nummern können überzeugen, da sie ziemlich bodenständig und trotz absoluter Radiotauglichkeit nicht so schnulzig klingen, wie z.B. die Balladen von Perry/Tylers Luftschmiede. „Everything“, „Sorry“, „Rose“, „Don’t go away“ und „Dreams“ sind hier die erste Wahl auf den beiden CDs.

Als kleinen Bonus hat die Plattenfirma noch eine dritte Scheibe mit ins Paket gepackt, auf der es neben zwei Livenummern eine Akustikversion von „Sorry“, sowie zwei Demos von unveröffentlichten Songs (die auch prima auf die beiden Alben gepasst hätten) zu hören gibt. Dafür hat man jegliches Booklet über Bord geworfen. Wer 15 und Black butterfly bereits hat, braucht hier nicht mehr zugreifen. Wer allerdings eine Portion zeitgemäßen US-Hard Rocks mit jeder Menge Spaß in den Backen will, sollte jetzt zugreifen. Denn genau einen solchen Sound bekommt man heute nicht von allzu vielen Bands serviert. Nur eines ist schade: Statt der funkrockigen Single „Too drunk ...“ (wie es auf der Packung steht) ist leider nur das Deep Purple-Remake „Highway star“ enthalten.



Mario Karl



Trackliste
Disc 1: 15
1. So far (3:21)
2. Next 2 you (3:30)
3. Out of line (4:24)
4. Everything (4:25)
5. Carousel (4:34)
6. Sorry (3:48)
7. Crazy bitch (3:24)
8. Onset (3:38)
9. Sunshine (4:13)
10. Brooklyn (4:01)
11. Broken glass (3:33)
12. Brooklyn (Electric) (3:41)

Disc 2: Black Butterfly
1. Rescue me (3:12)
2. Tired of you (3:07)
3. Highway star (4:26)
4. Dreams (3:51)
5. Talk to me (3:28)
6. A child called “It” (2:55)
7. Don’t go away (3:49)
8. Fallout (3:36)
9. Rose (3:53)
10. All of me (3:45)
11. Imminent bail out (3:11)
12. Cream (3:36)

Disc 3: Exclusive Bonus Disc
1. Tired of you (Live from Rockline) (3:26)
2. Don’t go away (Live form Rockline) (3:46)
3. Sorry (Acoustic) (3:43)
4. Nothing (Demo) (3:29)
5. Stayin’ high (Demo) (4:01)
Besetzung

Josh Todd (Vocals)
Keith Nelson (Guitar)
Stevie D (Guitar)
Jimmy Ashhurst (Bass)
Xavier Muriel (Drums)


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