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Reviews
Paragon

Screenslaves


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 14.11.2008

(Massacre Records)

Gesamtspielzeit: 49:54

Internet:

http://www.paragon-metal.com
http://www.myspace.com/paragonlegions


Kurz nach der Vorab-EP Larger than life legt die teutonische Heavy Metal-Bastion Paragon nun ihr neues Album Screenslaves vor. Das mittlerweile achte einer ganzen Reihe von gutklassigen Werken, durch die man sich einen hervorragenden Ruf im traditionsbewussten Metalunderground erarbeiten konnte. Dort wird man es natürlich besonders begrüßen, dass sich mit Ausnahme des Plattenlabels (Massacre Records) und dem Mann hinter dem Mischpult (Ex-Grave Digger Uwe Lulis) nichts, aber auch gar nichts, bei der Band verändert hat. Selbst wenn das modern wirkende Cover, sowie die textliche Auseinandersetzung mit zeitgemäßen Themen bei einigen Songs etwas anderes vermuten lässt. Wo anderorts stilistischer Stillstand automatisch zum Absinken in die Bedeutungslosigkeit führt, erhebt man dies hier zur Tugend, nimmt bei Bedarf lediglich kleine Schönheitskorrekturen vor und schreibt weiterhin gute Songs mit Mitbang- und Fäustereckpotential. Wenn dabei starke Titel wie „Death next door“ oder „The killing hand“ herauskommen, kann das dem qualitätsbewussten Headbanger sowieso komplett egal sein.

Der stimmige Opener „Hellgore“ zeigt auch gleich alle Trademarks des typischen Paragon-Sounds: Straight noch vorne ballernde Double-Bassdrum, gut abgehangene Riffs der NWoBHM-Schule, ein fetzig-melodisches Solo, ein griffiger und mitsingbarer Refrain, sowie die raue Stimme von Sänger Andreas Babuschkin. Dieser ist noch immer das prägende Markenzeichen der Band und singt stimmlich weiterhin in einer Liga mit Udo Dirkschneider (Accpet, U.D.O) und David Wayne (Metal Church), während der Rest der Band immer noch in Gewässern schippert, die früher schon von Acts wie Accept oder Running Wild unsicher gemacht wurden. Nur zeigen sich Paragon nicht halbtot wie letztere, sondern immer noch heavy und quicklebendig. Auch wenn sich der Fünfer schon etwas frischer als auf Screenslaves präsentierte.

Hieran ist eventuell auch ein wenig die Produktion schuld. Diese ist glücklicherweise weit davon entfernt im gleichmacherischen Digitaldschungel zu versumpfen und klingt ziemlich passend, sowie authentisch. Doch fehlt ihr an manchen Stellen der richtige Wumms, was gerade dem schleppenden Stampfer „Bloodfeast“ ein wenig die Durchschlagskraft nimmt. Der Drumsound auf dem bereits bekannten Titeltrack „Screenslaves“ tönt stellenweise schon regelrecht demoverdächtig. Und auch die zahlreichen mehrstimmigen Chöre könnten etwas kraftvoller in Szene gesetzt sein.

Aber genug gemeckert. Im Ganzen ist Sreenslaves doch ein weiteres gutes Paragon-Album geworden, welches die anvisierte Zielgruppe (wozu sich der Rezensent gerne selbst zählt) mit seiner schwermetallischen Hausmannskost auf jeden Fall zufrieden stellen dürfte. Genug Spaß fördernde Songs sind unter den neun neuen Eigengewächsen definitiv vorhanden. Neben diesen finden sich das auf der Vorab-EP veröffentlichte Backstreet Boys-Cover „Larger than life“, sowie das altbekannte und hier in Italienisch gesungene „Legacy“ auf der CD, das so doch etwas ungewohnt klingt.



Mario Karl



Trackliste
1Hellgore4:55
2 Disconnected3:53
3 Entoomed4:59
4 Screenslaves3:15
5 Bloodfeast6:46
6 The blade in the dark4:04
7 Death next door4:28
8 The killing hand4:08
9 Wax workx4:37
10 Larger than live3:35
11 Legacy (Italian version)5:10
Besetzung

Andreas Babuschkin (Vocals)
Martin Christian (Guitars, Backing vocals)
Günny “Luigi” Kruse (Guitars, Backing vocals)
Dirk Seifert (Bass)
Christian Gripp (Drums)


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