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Der ungarische Rock-Sturm THE MOOG steht an der deutschen Grenze





Derzeit bereitet sich die ungarische Sturmtruppe The Moog in Spanien herum, um am 11. oder 12. Dezember über Paris kommend die deutsche Grenze zu überschreiten. Bis Weihnachten sollen dann acht Schlachten zwischen Karlsruhe und Hamburg, Dresden und Münster geschlagen werden.

Denn Rockmusik, bei der man richtig ins Schwitzen gerät, die Mädchenherzen höher schlagen lässt und gestandene Männer in den absoluten Wahnsinn treibt, findet man nicht nur im Vereinigten Königreich, in den USA und - in besonders leidenschaftlicher Form - in Skandinavien. Auch bei unseren östlichen Nachbarn kann man manchen Rohdiamanten entdecken, Bands, die vom Rock'n'Roll-Fieber befallen mächtig Dampf ablassen und bei ihrem Ritt quer durch die Rockgeschichte jede Menge Spaß verbreiten.
Eine aufregende, neue Band sind The Moog aus Budapest, die es an juveniler Energie und vitalisierenden Songs, sowie in Aussehen und Auftreten sogar mit Überzeugungstätern des Rock'n'Roll wie Mando Diao, Arctic Monkeys und Sugarplum Fairy aufnehmen können. Mit ihrem zwischen Powerpop und Garagenpunk, zwischen Nostalgie und Gegenwart changierendem Sound werden The Moog garantiert weltweit für Furore sorgen.

In den USA hat das Quintett nach einer erfolgreichen Clubtour (eine zweite ist schon in Planung) sowie euphorischen Presse- und Fanreaktionen jedenfalls schon mehr als nur einen Fuß in der Tür. Mit einem solchen Entree hatte allerdings niemand gerechnet. Denn trotz allem Enthusiasmus und Talent hätten sich The Moog bei ihrer Gründung vor drei Jahren nicht einmal in den kühnsten Träumen vorstellen können, dass sie als die erste ungarische Band überhaupt von einem amerikanischen Plattenlabel unter Vertrag genommen würden. Aber die Zusammenarbeit mit dem renommierte Garagenrock-Label MuSick Records aus L.A., das Alben und Singles von Bands wie Boss Martians, Satan's Pilgrims, Space Cossacks, Bleed, Pollo Del Mar und anderen veröffentlicht, ist nicht die einzige Sensation. Das Debütalbum Sold for Tomorrow wurde von niemand Geringerem als dem legendären Jack Endino in Seattle gemixt und von Dave Schultz (Pretenders, Otis Redding) in Los Angeles gemastered.
„Mit Jack Endino zu arbeiten, war unglaublich. Die Erfüllung eines Traums," erzählt der Sänger und Keyboarder Tonyo. „Wir hatten das Gefühl, als wären wir in einem Film. Wahnsinn. Wir, The Moog aus Ungarn, treffen auf den Mann, der das erste Nirvana-Album produziert hat, der mit Soundgarden gearbeitet hat, mit Hot Hot Heat und ganz vielen anderen. Wir waren total nervös und das schon bei den Albumaufnahmen in den Tom Tom Studios in Budapest. Denn da wussten wir bereits, dass Jack Endino das Album abmischen würde. Und dann haben wir ihn persönlich getroffen. Er ist ein beeindruckender Mensch mit sehr viel Humor. Wenn er an seinem Mischpult sitzt, erscheint er jedoch wie ein verrückter Professor. Das sieht dann ganz schön irre aus, wie er mit seinen langen Armen in Windeseile die Knöpfe und Schalter an seinem Mischpult bedient."

The Moog entstanden aus einer Schülerband, die Stücke von Nirvana, Led Zeppelin und Placebo nachspielte. 2004 hatten Tonyo, Adi (Gitarre) und Gergo (Schlagzeug) jedoch die Nase voll vom Covern. In einer Bar lernten sie einen jungen Mann kennen, der sich für die gleiche Musik (Beatles, Kinks, Sonics, David Bowie, Ramones, Buzzcocks, Blondie, Clash, Smiths, Blur, Weezer, Strokes, Muse und Libertines) wie sie selbst begeisterte. Er war sofort Feuer und Flamme, als sie ihm von ihrer Band erzählten. Dass Csabi, so der Name des Musik-Connaisseurs, zu diesem Zeitpunkt kein Instrument beherrschte, dämpfte seinen Enthusiasmus keineswegs. Im Gegenteil: In kurzer Zeit brachte er sich selbst das Bass-Spielen bei. Komplettiert wurde die Gruppe durch Norbi Ladányi, der sich jedoch nach zwei Jahren Arbeit mit The Moog für einen Neuanfang mit der Band Emmerich entschied. Seit Dezember 2006 heißt der neue Gitarrist Miguel, ein alter Hase in der Rockmusikszene Ungarns, der seinem Vorgänger in punkto Ideen und Fingerfertigkeiten in nichts nachsteht. Tatsächlich gibt es auf Sold for Tomorrow einige spektakuläre Gitarren-Effekte zu bestaunen.
Bereits der mitreißende Albumeinstieg „Your sweet Neck" glänzt mit sprudelnden Gitarren-Stakkatos im Kontrast zu Tonyos wehmütiger Stimme, die hier einer unerwiderten Liebe nachtrauert. Mögen die Texte auch oftmals die Schattenseiten des Lebens beschreiben, das Gespür der Band für furios zündende Refrains lässt mit Ausnahme der dunklen Midtempo-Ballade „Never hide" nie melancholische Stimmungen aufkommen. Von der suchterzeugenden Powerpop-Nummer „Everybody wants" bis zum himmelstürmenden Liebesschwur „I like you", vom halsbrecherischen Garagenpunk „I don't want you now" bis zum machtvollen Gitarrensturm des spacigen Finales „Xanax Youth" garantieren The Moog unbeschwertes Sommerfeeling.
Kongenial gelingt es der Band ihre mehrere Dekaden umspannenden musikalischen Vorlieben vom Pop und Garagenrock der sechziger Jahre über Punk und New Wave der späten 70er bis zum Britpop und Indie-Rock der jüngeren Vergangenheit in einem einzigen überschwänglichen Sturmlauf auf den Punkt zu bringen. Der stampfende Beat von „If I died" mit bestechendem Orgeleinsatz, das treibende „Goodbye", die rasante Punkhymne „Survive" - es sind allesamt Songs, bei denen der Funke sofort überspringt. So könnten die Strokes klingen, wenn sie ihren Garagenrock mit einem guten Schuss Pop aufheizen würden. Nachdem die MySpace-Seite von The Moog bereits 100.000-fach aufgerufen wurde, in diversen Internet-Foren - darunter auch von den Fans von Mando Diao - die Qualitäten der ungarischen Newcomer ausgiebig diskutiert werden und das Album als Import schon viele Freunde gefunden hat, erscheint Sold for Tomorrow nun endlich auch offiziell auf dem deutschen Markt.

[Trinity Concerts]

Internet:
http://www.moog.hu
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