Musik an sich


Reviews
Mandrake

Mary Celeste


Info
Musikrichtung: Gothic Metal

VÖ: 30.11.2007

(Greyfall / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 58:58

Internet:

http://www.mandrake.de


Der Fünfer aus dem nordischen Oldenburg legt mit Mary Celeste sein viertes Werk vor. Der Vorgänger vor zwei Jahren namens The Ballance of Blue hatte schon einigen Eindruck in der Gothic Metal Szene hinterlassen, allerdings ohne das Rad neu zu erfinden sondern einfach nur mit einem soliden, aber an und für sich unaufregendem Gothic Metal mit vielen tiefen Harmonien, schneidenden Gitarren und wuchtigen Keyboard Teppichen.

Das neue Werk wird gleich mit dem Titelstück eröffnet, das dann auch recht schön beginnt: tiefe Keyboardstreicher, einige mysteriöse Sounds und eine Stimme aus dem Off. Dann setzen die Metalriffs ein, der weibliche Gesang ist sehr gut gesetzt. Der Rhythmus ist manisch, die Stimmung dunkel und bedrohlich. Auch nicht gerade eine Revolution des Stils, aber man wird ebenso wuchtig wie melodisch in das Album hinein gesaugt. Die Gitarren, die den zweiten Song einleiten, erinnern zunächst an die dunklen und bedrohlich zerissenen Riffs von den Cure zu Pornography-Zeiten. Leider tauchen diese nur in den Brücken auf, ansonsten gibt es wiederum gewaltige Keyboards und Riffs zu der durchaus guten Stimme der Sängerin.

Und hier haben wir dann auch das Problem der Platte: An sich hatte die Band hier einige gute Ideen, die Cure-Gitarre, die akustische Gitarre zur Einleitung, doch dann wird alles mit den Metalriffs, die immer gleich vor sich herdröhnen, platt gewalzt. Das hält an bis Lied sieben, hier zeigen sie dann mal die Schönheit, die unter diesen doch eher langweilig gewordenen Riffs steckt. Auch "Sweet Desolation" ist keine Neudefinition der Musik, aber eine wundervolle Komposition, leichter Rhythmus, perlendes Piano, sanfte Akustik Gitarren und dazu die schöne Stimme von Birgit Lau. Dieser Track hätte gut auf jedes Cure Album ab "Desintigration" gepasst. Doch dann ist der Schöngeist auch erstmal wieder vorbei, denn "Moments" dröhnt mal gleich wieder los, insgesamt noch etwas dramatischer als die ersten Stücke, aber leider auch nicht so aufregend. "Breathe" startet ebenfalls wieder mit schönen Gitarrenfiguren, doch dann bricht wieder der Metal aus. Hier sind die Riffs dann mal etwas anders gestrickt, dunkler und schwebender, durch den Gesang klingt alles etwas manischer. Aber eigentlich ragt der Song auch nur ob des schnelleren Tempos heraus. Leider setzt sich das nun wieder bis zum letzten Song fort, dieser schließt das Album dann eingeleitet von einem schönem Piano zum weiblichen Gesang ab. Hier beweist die Dame, dass sie gut bei Stimme ist, und der Keyboarder und der Komponist, was sie eigentlich drauf haben. Später sind noch ein paar Streicher dazu arrangiert, so einfach kann großes Gefühl sein.

Die Band hat Potential und ich denke, sie wird ihren weg noch gehen. Im Moment versteckt sie sich leider noch zu oft hinter den Gitarrenwänden, die leider aus einer vielleicht besonderen Band für den Moment nur eine durchschnittliche Gothrock Kapelle sein lässt.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Mary Celeste 6:27
2Crystals of forgiveness 4:34
3Fraigle 5:42
4Forgiven 4:00
5Adore 3:52
6Masquarade 5:13
7Sweet Desolution 3:48
8Moments (Touched by Time) 3:57
9Breathe 5:12
10Solace 3:38
11Life´s last shore 4:26
12Borrowed Life 3:57
13Paralyzed 4:12
Besetzung

Birgit Lau – Gesang
Lutz de Putter – Gesang, Gitarren
Julius Martinek – Gitarre
Jörg Uken – Schlagzeug, Keyboards
Gavrin Bosch - Bass


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