Musik an sich


Reviews
Gamma Ray

Land of the Free II


Info
Musikrichtung: Power Metal

VÖ: 16.11.2007

(Steamhammer / SPV)

Gesamtspielzeit: 65:17

Internet:

http://www.gamma-ray.com


Ein riskantes Spiel. Als ursprünglicher Helloween-Ableger haben Gamma Ray immer mit dem Vorwurf leben müssen, nur eine zweite Auflage des Originals zu sein. Und jetzt kommt die Band knapp zwei Jahre nach der Fortsetzung der Keeper-Saga auch noch mit einem Sequel zu ihrem Erfolgsalbum Land of the Free in die Läden. Das klingt ja nun doppelt nach zweitem Aufguss. Aber das Risiko hat sich ausgezahlt. Wohl noch nie hat die Nummer Zwei den Primus so klar auf die Plätze verwiesen, wie beim direkten Vergleich von The Legacy und Land of the Free II.

Während Helloween ein solides Album abgeliefert haben, das sich relativ unauffällig in ihr Gesamtwerk einfügt, reihen Gamma Ray ein Highlight an das andere. Abgesehen davon, dass das Ganze 2007 natürlich nicht sonderlich innovativ ist, kann Land of the Free II locker mit seinem älteren Bruder oder Klassikern wie Heading for Tomorrow mithalten. Chapeau!

Bein Opener sind Gamma Ray ganz bei sich und liefern eine der stärksten Powernummern ihrer Karriere ab. Dann wird wie wild zitiert. „From the Ashes“ bringt das zum Brennen, was bei drei anderen Bands nur mehr vor sich hin glüht. Da sind die Gitarren von Maiden, die melodischen Chöre von Helloween und sogar etwas unkitschiger Bombast a la Rhapsody. Insbesondere bei den Maiden-Parts fragt man sich unwillkürlich, wann die Originale zum letzten Mal so lebendig gewirkt haben.
„To Mother Earth“ wirkt wie eine stark aufgebohrte Version von „Dr. Stein“. „Rain“ beginnt überraschend heavy bevor es sich dann wieder zu der positiv himmelhoch jauchzende Fröhlichkeit eines typischen Gamma Ray-Stückes aufschwingt.

Typische Gamma Ray mit Maiden- und Helloween-Einflüssen – so lautet das mehr als überzeugende Konzept auch für den Rest des Weges, auf dem vor allem zwei Stücke noch einmal besondere Erwähnung verdienen.
Da ist zum einen „Opportunity“, eine im Midtempo angelegte Nummer, die aber mit gewaltigen Ausbrüchen punkten kann. Insbesondere in den ruhigeren Phasen erinnern die Gitarren wieder stark an Maiden.
Das Highlight des Albums dürfte das sehr aufwendige „Empress“ sein – eine differenzierte Nummer, die über sehr unterschiedliche Facetten verfügt – von düsterer Dramatik und großen Chören über typisch flotten Gamma Ray-Metal bis hin zu akustischen Gitarren Parts.

Tolles Album!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Into the Storm 3:45
2From the Ashes 5:26
3Rising again 0:27
4To Mother Earth 5:08
5Rain 5:15
6Leaving Hell 4:17
7Empress 6:23
8When the World 5:43
9Opportunity 7:13
10Real World 5:42
11Hear me calling 4:16
12Insurrection11:33
Besetzung

Kai Hansen (Git, Voc)
Henjo Richter (Git)
Dirk Schlächter (B)
Daniel Zimmermann (Dr)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>