Musik an sich


Reviews
Trent Willmon

A little more livin’


Info
Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 13.06.2006

(Columbia / Sony BMG)

Gesamtspielzeit: 41:09

Internet:

http://www.trentwillmon.com


Neues Futter für den CD-Player liefert uns Trent Willmon, der nach seinem vielversprechenden Debütalbum aus dem Jahr 2004 nun mit seinem aktuellen Werk A little more livin’ in den CD-Regalen steht. Bei seinem zweiten Album setzt der Texaner auch weiterhin fest auf traditionell geprägten New Country Sound, der unglaublich frisch, zeitgemäß und zugleich herrlich bodenständig aus den Boxen strömt.

Im Einzelnen:

Das größte Plus von Trent Willmon liegt bei seiner ausdrucksstarken, kraftvollen Gesangsstimme, die einen für die Country Musik wie geschaffenen, leicht „dreckigen“ Kick hat. Der hohe Widererkennungswert seiner Stimme sorgt dafür, dass er nicht in der Masse der Künstler in der Szene verloren geht, ihn erkennt man ohne große Probleme unter vielen anderen heraus. Gute Voraussetzungen also, um sich auf Dauer einen Platz in der ersten Riege der Country Musik zu sichern.

Musikalisch klingt auch Album Nummer zwei wunderbar knackig und unverbraucht. Ohne zu poppigen Arrangements zu greifen klingen die Songs durchweg modern und zeitgemäß, dabei kommt der traditionelle Country Sound zu keiner Zeit zu kurz, eine tadellos gelungene Mischung aus Pure Country und New Country.

Wenn man auf ein paar Highlights näher eingehen möchte, die findet man die auf dieser Scheibe ohne Probleme. Die starke, abwechslungsreiche Songsauswahl hat für den Hörer wieder so einiges zu bieten.
Der kraftvolle Opener „Good one comin’ on“ und das darauf folgende „So am I“ etwa kommen mit viel Power und Druck rüber. Satte E-Gitarren und kräftige Drums treiben die Titel voran, die mit jeder Menge Fiddle und Steel Guitar ausgestattet sind. Locker und unverkrampft sorgen schon die ersten beiden Songs für beste Unterhaltung und machen Appetit auf mehr.

Die Power-Ballade „On again tonight“ glänzt mit weichem Melodieverlauf und geht nicht zuletzt wegen des emotionalen, ausdrucksstarken Gesangs von Trent Willmon runter wie Öl.
Puren Honky-Tonk-Sound bietet „Sometimes I miss ya“, der Song sorgt für mächtig gute Stimmung, die fröhlich wirbelnde Klänge von Fiddle und Steel Guitar lassen den temperamentvollen Pure Country Titel vor Spielfreude sprudeln.

Der angerockte New Country Titel „Surprise“ versprüht jede Menge Energie und Power, neben den dynamischen E-Gitarren sorgen besonders die erdigen Harmonika-Klänge und die kräftige Steel Guitar für den bodenständigen Touch.
„Ropin’ pen“ ist ein locker-leichter, sehr flüssiger Midtempo-Song, der vom Stil her auch gut auf ein Album von George Strait passen würde.

Ein Song hebt sich aus dem Album besonders hervor, der die hervorragende gesanglich Klasse von Trent Willmon wie kein anderer zum Vorschein bringt. Das bluesige „Louisiana rain“ ist in musikalischer und besonders auch in gesanglicher Hinsicht ein richtiges Sahnestück auf diesem Album. Beeindruckend mit wie viel Power in der Stimme sich Trent hier voll ins Zeug legt, der Song geht einem voll unter die Haut, da macht sich echte Begeisterung breit!

Als Abschluss bietet das Album eine herrlich verträumte Pure Country Ballade, die wunderbar transparent arrangiert wurde. Der butterweich ins Ohr gehende Titel erinnert etwas an „Medina daydreaming“ aus seinem ersten Album, gezupfte Akustikgitarre und leichte Akkordeonklänge sorgen für texanisches Borderline-Feeling. Dazu bringen die verträumten Fiddle- und Steel Guitar-Klänge den Song besonders schön zum Glänzen und auch hier überzeugt Trent Willmon nochmals mit sehr einfühlsamem Gesang. Ein traumhafter Ausklang eines vollauf überzeugenden Albums, das von Frank Rogers produziert wurde, der ja auch sehr erfolgreich mit Brad Paisley zusammenarbeitet.

Fazit:

Den hervorragenden Eindruck, den Trent Willmon mit seinem Debütalbum hinterlassen hatte, bestätigt der Texaner mit seinem aktuellen Album in überzeugender Weise.
A little more livin’“ ist eine abwechslungsreiche Produktion auf hohem Level, die sich im traditionell verwurzelten New Country Gewand präsentiert. Der Sound klingt knackig frisch, unverbraucht und bodenständig. Es findet sich keine Spur von abgehobenem Country Pop, sondern die Songs haben durchweg einen starken Bezug zu den traditionellen Wurzeln.

Trent Willmon überzeugt dabei mit hervorragendem, authentischem Gesang, seine Stimme kommt voller Power und Ausdrucksstärke aus den Boxen und lässt sich auch aus der Masse der Country-Interpreten leicht heraushören. Zudem zeigt er hier auch wieder sein Talent in Sachen Songwriting, beim überwiegenden Teil der Titel war er selbst beim Schreiben beteiligt.
Mit Musik dieser Qualität wird Trent Willmon sicher auch in Zukunft weiter von sich hören lassen und sich in der Riege der Top-Leute etablieren.
Dieses Werk kann man einfach nur bestens weiterempfehlen, mit dem Kauf investiert man sein Geld in ein wirklich starkes Album.



Gerald Halbig



Trackliste
1Good one comin’ on3:32
2So am I3:31
3On again tonight3:40
4Sometimes I miss ya3:38
5Love don’t have to be so hard4:05
6Surprise3:16
7Island3:15
8Ropin’ pen3:48
9A night in the ground3:23
10Louisiana rain3:54
11Good horse to ride5:07
Besetzung

Chad Cromwell: Drums
Eric Darken: Percussion
Kevin Grantt: Bass
Bryan Sutton: Acoustic Guitar, Banjo, Gut-String Guitar
David Grissom: Electric Guitar, Baritone Guitar
J.T. Corenflos: Electric Guitar, Baritone Guitar
Mike Johnson: Steel Guitar
Larry Franklin: Fiddle, Mandolin
Jim Brown: Piano
Dennis Wage: B-3
Jelly Roll Johnson: Harmonica
Tim Lauer: Accordion
Wes Hightower: Background Vocals


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