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RYAN ADAMS - Der Solo-Tusch



Der Mann muss bekanntlich verrückt sein. Denn er wird bis zum Ende dieses Jahres tatsächlich drei Alben in diesem Jahr veröffentlicht haben, wovon eins auch noch ein Doppeltes war. Aber das wirklich Verrückte ist ja: Obschon Ryan Adams in 2005 bereits nicht weniger als 34 neue Songs veröffentlicht hat, wird man seiner doch nicht müde und will doch immer noch ein paar neue mehr hören. Die gibt’s noch vor Jahresende auf 29, neun an der Zahl, die Vollendung der Trilogie.

Mit einem großen Solo-Tusch. Waren die mit den Cardinals eingespielten und geschriebenen Vorgänger Cold Roses und Jacksonville City Nights Band-Alben von stilistisch eindeutigem Profil, so nimmt sich Adams auf 29 mal wieder alle Freiheiten des großen Solo-Künstlers. Der Titelsong zum Auftakt ist ein herrlich überdrehter Rockabilly-Bastard, bevor Adams für knapp 8 Minuten in die Akustik-Elegie "Strawberry Wine" eintaucht, mit unendlich zarter Kopfstimme und leisem Vibrato kurz vorm Verschwinden, gegen das er doch beharrlich ansingt. "Don’t spend too much time on the other side, let the daylight in." Ein Schwarm "Nightbirds" zieht dunkel seine Kreise und Adams hat den "Blue Sky Blues", nicht ganz allein am Klavier mit einem, tja, himmlischen Streicher-/Bläserzwischenspiel. Kaum ist auch das stille Rendezvous am "Starlite Diner" verkraftet, steigt Adams zum melodramatischen Western-Ritt "The Sadness" in den Sattel. "Voices" heißt der letzte Song. Doch das Verrückte ist auch: Es braucht nicht mal mehr seine Stimme, um seine Stimme zu hören. So spielt "Elizabeth, You Were Born To Play That Part" die ganze traumverlorene Sehnsucht dieses Mannes im zweiten Teil einfach auch mal instrumental aus. Mal sehn, was 2006 so alles kommt. Von Ryan Adams.

[Universal]
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