Musik an sich


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Flaming Bess

Verlorene Welt (Special Edition)


Info
Musikrichtung: Fantasy-Folk-Rock

VÖ: 1981/ 2003

(Arkana)

Internet:

www.flaming-bess.de


Es war ein merkwürdiger Fremdkörper, der da am 16. Februar 1981 in die Schlagerralley des WDR einstieg – und sich auch prompt mehrere Wochen darin aufhielt. Musikalisch irgendwo zwischen Rock und Folk. Der Folk aber nicht irisch, wie man es vielleicht gelegentlich kannte, sondern tatsächlich dort beheimatet, wo sich erst über 10 Jahre später, die eine oder andere, dann hilflos als „Mittlelater-Rock“ titulierte Band bedienen sollte. Aber die Musik war gar nicht so ungewöhnlich. Die Schlagerralley war damals bundesweit dafür bekannt, Sachen zu präsentieren, die in kaum einer anderen Hörerhitparade Chancen gehabt hätten. Auch Krautrock war gelegentlich erfolgreich dabei (Grobschnitt, La Düsseldorf). Und in dem Umfeld dürften sich auch Flaming Bess ganz wohl fühlen. Überraschend war der gesprochene Anfang – und der wiederum war typisch für diese Band.

Die ganze CD, damals natürlich LP, ist eine Mischung aus Instrumentalscheibe und Hörspiel. Zwischen den Stücken wird die Geschichte von Flaming Bess erzählt, der Sternenprinzessin, die sich irgendwo im Universum auf der Flucht vor galaktischen Unholden auf die Suche nach der verlorenen Ursprungswelt der Menschheit, der Erde, macht. Ein muskulöser, gut gebauter, Schwertkämpfer aus königlichem Haus hilft ihr dabei. Eine Mischung aus Kampfstern Galactica, Star Wars und Conan der Barbar, die später von Thomas Ziegeler in einer mehrbändigen SF-Saga verarbeitet wurde.

Wem das Ganze jetzt kindisch und platt vorkommt, der täuscht sich zumindest was die Musik anbelangt. Lasst Euch nur einmal den “Aufbruch“ im Ohr zergehen. Perlende Pianoläufe werden von sphärischen Frauenchören abgelöst. Behutsame Schlagzeugrhythmen begleiten sie dabei, bis kraftvolle Gitarrensoli, das Stück voranbringen ohne das harmonisch romantische Grundgerüst zu zerreisen. Es gibt wenige Scheiben, deren Faszination bei mir auch 20 years after so wenig nachgelassen hat.

Produziert wurde das Teil übrigens von dem WDR-Moderator Wolfgang Neumann, der (welch Zufall) die Schlagerralley moderiert hat, und bei der FB-Debut-Scheibe Tanz der Götter noch den Erzähler machte. Die 2003 Edition kommt mit vier Remixen als Boni und einem Multimediateil bestehend aus einer Dia-Show und einem Video-Clip zum Titelstück.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Mythos(3:54)
2Aufbruch(6:49)
3Kristallplanet(4:17)
4Zay(5:30)
5Cron Endor(6:14)
6Ballade(4:19)
7Vorspiel: Verlorene Welt(2:01)
8Verlorene Welt(7:00)
9BonusTracks
10Mythos (Arkana Mix)(4:32)
11Aufbruch (Gral Mix)(5:17)
12Ballade (Instrumental Mix)(4:32)
13Verlorene Welt (Kobaltblau Mix)(6:39)
Besetzung

Hans Wende (Bass, Guitar, Vocals)
Joachim Jansen (Keyboards, Piano)
Barry Peeler (Keyboards, Acc. Guitar)
Hans Schweiß (Drums, Percussion)
Dieter Joswig (Anim(?), Percussion, Vocals, Cello)
Gäste
Marlene Krückel (Lead Vocals)
Woh Galach (Erzähler)
Bruno Blättler (Guitar)
Achim Wierschem (Guitar)
Valerie Kohlmetz (Percussion)
Wolfgang Emperhoff (Vocals)
Herbert Ihle (Vocals)


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