25 Years after - Mein Leben mit der CD; Folge 128: Cradle of Filth - V Empires or Faerytales in Phallustein





Im November 1996 hatte sich mein neues Leben als Religionslehrer eingependelt. Die halbe Stelle, auf der ich angestellt war, die ich aber aufgrund der im ersten Jahr noch geringen Anmeldungen zum Religionsunterricht nicht einmal voll wahrnehmen konnte, ließ mir genug Raum, um nach meinem Praktikum weiter, nun als Freier Journalist, für die Potsdamer Lokalredaktion der MAZ schreiben zu können.

Dabei stellte sich die eigentlich unangenehme Tatsache, dass der Religionsunterricht wegen der kleinen Gruppen ausschließlich in den Randstunden stattfand, als gar nicht einmal so ungünstig heraus. Eine Gruppe Oberstufenschüler, deren Unterricht am Montag erst zur dritten Stunde regulär begann, hatte sich bereit erklärt die ersten beiden Stunden sinnvoll mit dem Religionsunterricht zu verbringen. Und da die Uhren damals in Ost und West noch sehr anders tickten, (Die erste Stunde am Einstein-Gymnasium begann um 7 Uhr.) war ich bereits um halb Neun auf dem Weg in die Redaktion, hatte Zeit für ein paar Telefonate und konnte um 10 Uhr an der täglichen Redaktions-Konferenz teilnehmen. Wenn ich zur siebten und achten Stunde wieder in die Schule fuhr, stand oft schon ein fertiger Artikel im Redaktionscomputer, oder der Block war mit Interview-Notizen gefüllt. Für den Nachmittag hatte ich in der Regel noch den einen oder anderen Vor-Ort-Termin vereinbart.
Artikel in „Die Märkische“, einer wöchentlich erscheinenden Beilage der Märkischen Allgemeinen Zeitung, 28. Februar 1997

Die tägliche Anwesenheit in der MAZ-Redaktion gab mir auch die Möglichkeit dem damaligen Kultur-Redakteur Frank Kallensee regelmäßig auf die Nerven zu gehen, um ihm den einen oder anderen Musik relevanten Artikel, der im Lokalteil nicht unterzubringen war, aufzuschwatzen. Der größte Coup gelang mir im Februar 1997. Anlässlich eines Cradle of Filth-Konzertes im Berliner Knaack-Club bekam ich die Möglichkeit einen fast ganzseitigen Artikel über das Konzert, die Band und den Black Metal im Allgemeinen zu verfassen. Die beiden CDs dazu hatte ich mir aber bereits im November besorgt. Nicht nur wegen dieses Hintergrundes war eine von ihnen als Album des Monats gesetzt. Sie waren auch die aktuellsten CDs, die ich mir in diesem Monat besorgt hatte. Ich habe die EP ausgewählt, die bereits ein knappes halbes Jahr vor der CD Dusk and Her Embrace (siehe Foto in diesem Artikel) im April erschienen war.


Norbert von Fransecky



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