Caoimhín Ó Raghallaigh & Thomas Bartlett

Same


Info
Musikrichtung: Ambient

VÖ: 11.10.2019

(Real World )

Gesamtspielzeit: 66:05

Internet:

https://caoimhinoraghallaigh.com/
https://realworldrecords.com/
http://www.nuzzcom.com/


Beide Musiker, den Iren Caoimhín Ó Raghallaigh, eigenen Angaben zufolge in etwa so auszusprechen: "Kwee-veen Oh Rye Alla", und den US-Amerikaner Thomas Bartlett, werden Einige vielleicht von der Band The Gloaming kennen. Ó Raghallaigh spielt eine Hardanger Fiddle und Bartlett Piano.

Die gemeinsam eingespielte Musik entzieht sich eigentlich jedweder Kategorie. Die Musik fließt wie aus dem Augenblick entstanden zwanglos und schwebend dahin, dabei weite Räume öffnend, Räume persönlicher Fantasie, Räume für viele Assoziationen, insofern vielleicht individuell auf jede Hörerin, auf jeden Hörer zugeschnitten.

Bereits der Opener, “Kestrel“, wirkt für mich wie Musik des Mittelalters, gerade durch die kratzige Geige und das tupfende Piano, sich beide kontrastierend, was wiederum teilweise in die Jetztzeit überführt. Beschaulichkeit und leichte Unruhe gleichermaßen, vielleicht bereits ein Synonym für die Musik der ganzen Platte, denn zumeist ist Bartlett der ruhige Part, und sein Mitspieler zwar nicht der Wirbelwind an der Fiddle, jedoch durchbricht er mit oft rauem Strich den Schönklang der Piano-Passagen. Letztlich bleibt jedoch der überwiegend meditative Charakter der Musik tonangebend.

Mitunter folkloristische Züge werden auch angeschlagen, zum Beispiel mit “All Good Things“ oder “We Thought We Knew“, dezent hüpfend, und beide einen dezenten keltischen Hauch ausstrahlend. Mit fast fünfzehn Minuten Spiellänge ist “Open Shelter“ zwar lang, aber nicht anders als die kurzen Songs, denn eine entsprechende Entwicklung findet innerhalb der langen Laufzeit nicht zwingend statt, eigentlich hätte die Musik auch in einem kompletten Stück eingespielt werden können, oder vielleicht als Suite mit mehreren Abschnitten.

Unaufgeregt zieht sich die Stimmung, die sich mitunter so anhört und anfühlt, als würde man im Nebel wandeln, am besten am Strand bei dichtem Seenebel, durch die ganze Platte, und dabei wird dann auch eine ganz besondere Art von Schönheit entwickelt, denn auch im Nebel kann es sehr schön sein, allein dadurch, dass sich Geräusche anders darstellen und man sich auch innerhalb eines begrenzten Umfelds, mehr auf sich allein gestellt, befindet und sich mehr auf wesentliche überschaubare Dinge konzentrieren kann.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Kestrel (3:09)
2 Strange Vessels (11:32)
3 All Good Things (3:49)
4 Zona Rosa (9:24)
5 Wanderer (3:54)
6 Open Shelter (14:41)
7 We Thought We Knew (2:37)
8 My Darling Asleep (6:05)
9 Further Than Memory (10:50)
Besetzung

Caoimhín Ó Raghallaigh (hardanger d'amore)
Thomas Bartlett (piano)



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