Das Ensemble Le Poème Harmonique feiert seinen 20. Geburtstag




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Künstler: Le Poème Harmonique - Vincent Dumestre | Foto ©Jean-Baptiste-Millot

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Le Poème Harmonique

Man kann durchaus neidisch werden: Insbesondere in Frankreich gibt es aktuell eine regelrechte Blüte neuer junger Ensembles, die sich mit offenen Ohren, Ideen und vor allem großer Musikalität daran machen, das Repertoire der sogenannten "Alten Musik" neu zu entdecken. Die Interpreten suchen dabei Wege zwischen einem eher streng informierten und einem spontan-experimentellen Musizierstil, der aus der Fülle der Möglichkeiten schöpft.

Auf der Suche nach einem neuen Klang

Eine der ersten Gruppen, die nach einem frischen Ton, einem unverwechselbaren Klang für die Musik vor allem des 17. und frühen 18. Jahrhunderts suchte, war Le Poème Harmonique. 1998 vom Lautenisten Vincent Dumestre, Jg. 1968, gegründet, gehört sie sozusagen zur ersten Generation dieser neuen Musiker. Dumestre ist dabei so etwas wie der kreative Kopf und spiritus rector der je nach Repertoire wechselnden Besetzungen.
Nach einem Studium der Kunstgeschichte und der klassischen Gitarre erweiterte Dumestre als Schüler von Genre-Größen wie Hopkinson Smith, Eugéne Ferré oder Rolf Lislevand sein Spektrum um vorklassische Zupfinstrumente. Nachdem er einige Jahre in verschiedenen bekannten Formationen wie dem dem belgischen Ricercar-Consort oder Hespèrion XX unter Jordi Savall als Lautenist gewirkt hatte, trat er schließlich als Leiter seiner eigenen Truppe hervor.

Seit ihren Anfängen ist Le Poème Harmonique dabei dem Label Alpha eng verbunden. Man kann sagen, der Aufstieg des etwa um die gleiche Zeit von Jean-Paul Combet gegründeten "Haute-Couture-Labels" vollzog sich ganz wesentlich auch als Aufstieg der harmonischen Poeten um Vincent Dumestre. Obwohl das Label inzwischen mehrfach den Besitzer und das Design gewechselt und seinen Fokus deutlich über die Grenzen der alten Musik hinaus erweitert hat, ist Le Poème Harmonique nach wie vor eines der Stammensembles, die dort regelmäßig neue, oft außergewöhnliche Produktionen veröffentlichen.
Aus diesem Grund hat Alpha jetzt eine 20 CDs umfassende Jubiläumsbox veröffentlicht, die alle wesentlichen Aufnahmen des Ensembles zu einem fast schon unverschämt günstigen Preis anbietet.

Bescheidene Anfänge

Dabei fing es einst eher bescheiden an. Mit einer Sammlung von Liedern des unbekannten Bellerofonte Castaldi (1581-1649) debutierte man - und auch in späteren Aufnahmen setzte man konsequent auf wenig bekannte Komponisten des frühen und späten Barock.
Immerhin war bei der ersten Produktion ein Barock-Star mit von der Partie: Die charakteristische Mezzo-Stimme von Guillemette Laurens mag als "Zugnummer" fungiert haben, die besonderen Qualitäten des Ensembles wurden aber von Kritik wie Hörern sogleich bemerkt. Die Continuo-Begleitung aus diversen Zupfinstrumenten, Harfe, Gamben und einer Prise Schlagzeug gab der ausdrucksstarken Vokalmusik ein unverwechselbares Fundament: dunkel, präsent und starkfarbig, dazu volltönend eingefangen vom Tontechniker Hugues Deschaux.
Das Ensemble in kleiner Formation. © Gary Pane

In den folgenden Aufnahmen erweiterte man nach und nach das Spektrum der Musiker, zusätzliche Melodieinstrumente und ein Vokalensemble traten hinzu, flexibel an die Erfordernisse des jeweiligen Repertoires angepasst. Sängerinnen wie die Sopranistin Claire Lefilliâtre oder Sänger wie Bruno le Levreur und Serge Goubioud prägten mit ihren obertonreichen, wandlungsfähigen und an barocker Gesangs- und Verzierungstechnik geschulten Stimmen das Klangbild wesentlich mit.

Ausgrabungen und Entdeckungen

Und was gab es da alles zu entdecken, immer noch, auch nach rund fünfzig Jahren historisch informierten Musizierens! Da ist zum Beispiel aus dem Jahr 2002 die Sammlung mit Madrigalen, Lamentos und Arien eines unter dem Spitznamen "Il Fásolo" - "Die Bohne" - überlieferten anonymen italienischen Komponisten. Le Poème Harmonique interpretierte die Stücke mit einem fabelhaften Gespür für die expressive Kraft des gesungenen Wortes, herrlichem Spielwitz, vokaler Mimikri und purer Klangschönheit.
Nicht nur konzertant! © Matthew Murphy

Und wie schon 2000 eine Aufnahme von Pergolosis notorischem "Stabat Mater" mit teilweise chorisch ausgeführten Partien demonstriert, konnte auch das bekannte Repertoire ungewöhnlich klingen, wenn man nur tief genug in den Quellen schürfte. So dürfte es z. B. auch kaum eine Einspielung von Jean-Baptiste Lullys pompösen "Te Deum" geben, die den triumphal-martialischen Aspekt dieser Musik so herausspielt wie die von Le Poème Harmonique, weil das Ensemble u. a. den Klang mit den aus der Militärmusik bekannten Piccolo-Flöten anschärft.

Italienisches ...

Mit der Produktion "Firenze 1616" gelang 2008 eine Produktion, die schlagend demonstrierte, dass der frühe Barock und die Opern nicht nur in Vendig und von Monteverdi erfunden wurden. Apropos Monteverdi: Auch diesem "Standardrepertoire" gewinnt man immer wieder neue Seiten ab! Auf der Platte "Nova Metamorfosi" präsentierten die Künstler Madrigale des Meisters in Form von geistlichen Kontrafakturen aus der Epoche der Gegenreformation: bekannte Musik, neuer religöser Text - ergreifende, ja erschütternde Wirkung aufgrund der klang- und ausdrucksintensiven Darbietung. Die Produktion "Nova Metamorfosi", die auch weitere Musik der Gegenreformation von vergessenen Kleinmeistern in überwältigend schön ausgezierten Versionen zu Gehör brachte, gehört denn auch zu den zahlreichen preisgekrönten Höhepunkten des Ensemblekatalogs.

Anamorfosi

Jüngst wurde dieser durch die Aufnahme "Anamorfosi" ergänzt. Zum 20. Jubiläum des Ensembles sollte es wieder etwas Besonderes sein, zugleich wollte man an Bekanntes anknüpfen. Schlichte Psalmvertonungen in Falsobordone-Technik wie beim anonymen "Domine, ne in furore tuo" erklingen auch hier wieder dank der minutiösen Auszierungen der Vokal- und Instrumentalparts in denkbar größter Pracht und mit packender Ausdruckskraft. Der schlichte choralartige Satz, der vor 400 Jahren für die sittsame fromme Erbauung der Gläubingen gedacht war, wird gleichsam - wie auch damals übrlich! - "polyphonisiert" und mit kühnen, chromatischen Harmonien, gewagten Dissonanzen, instrumentalen Zwischenspielen und expansiven Soli bereichert, aufgebrochen, transformiert und erscheint plötzlich als ganz große Kunst.
Die weltliche Madrigal- und Lamento-Musik eines Claudio Monteverdi, Domenico Mazzocchi oder Luigi Rossi wurde durch religiöse Umtextierung sozusagen für die Kirche "bekehrt" und zur eindringlichen Predigt oder Passionsschilderung. Ausschnitte aus Marco Marazzoli Oper "Vita Humana" zeigen hingegen, wie auch gleich eine ganze Oper in den Dienst katholischer Barock-Spiritualität genommen werden konnte, wenn nur ein Kardinal das Libretto verfasste. Als Sakraltheater konnte sie sogar in Rom aufgeführt werden, wo die Oper als "unmoralisches" und weltliches Spektakel ansonsten keinen Fuß auf die Bühne bekam.
In diesem Rahmen wird dann auch ein oft eingespielter "Hit" wie Gregorio Allegris "Miserere" plötzlich nicht mehr als esoterischer Sonderfall wahrgenommen, sondern als Beispiel für eine lange vergessenen Improvisationspraxis, die den heutigen Jazzwelten näher steht als beispielsweise der Sinfonik Beethovens. Konsequent präsentiert das Ensemble denn auch seine eigene Version des "Miserere", die mindestens so überzeugt wie diejenige, die der junge Mozart nach Gehör notiert haben soll, weil die Verzierungen vom Vatikan im 18. Jahrhundert als Geheimsache behandelt wurden. Man wusste eben sehr genau um die Macht, ja fromme Magie der Musik!

Mit Sänger*innen wie Deborah Cachet, Marthe Davost, Éva Zaïcik, Anaïs Bertrand, Nicholas Scott, Marc Mauillon, Benoît Arnould, Virgile Ancely oder Jan van Elsacker steht bei dieser Produktion schon die nächste Generation herausragender Interpreten am Start: mit lupenreiner Intonation in den Ensembles, expressiver Aufladung der Gesangslinie in den Soli (hier vor allem treten Cachet und Zaïcik hervor), ein insgesamt bei aller Transparenz stets blühender, voller und farbiger Klang. Dazu kommt ein kleines Consort mit Melodie- und Bassinstrumenten, die in den Umspielungen die Sänger*innen in himmlische Höhen katapultieren.

... und Französisches

Neben dem italiensichen Repertoire ist ein weiterer Schwerpunkt das französische Grand Siècle. Einen besonderen Status haben die insgesamt fünf CDs, die sich den wenig bekannten Meistern des Air de Cour aus dem frühen 17. Jahrhundert widmen, z. B. Estienne Moulinié, Antoine Boësset, Pierre Guedron oder Charles Tessier. Jüngst folgte mit "Coeur" noch eine Anthologie, die der Frühzeit dieses Genre im 16. Jahrhundert gewidmet ist.
© Jean-Baptiste Millot

Die Musiker präsentieren diese verfeinerten ein- und mehrstimmigen höfischen Kunstlieder oft im Kontext von Auschnitten jener Hofballette, in denen sie einst ihren Platz hatten. Dadruch entstehen immer wieder sehr farbige, abwechslungsreiche Programme. Die Mischung aus Lyrischem und Dramatischem, Burlesken und Poetischen macht auch hier wieder einen wesentlichen Reiz aus.

Und weil sich auch bei den Airs de Cour die Grenzen zur sogenannten "Volksmusik" als fließend erweisen, erschienen parallel dazu Produktionen mit Chansons, die die französischen "Musik der Straße" vom Mittelalter bis heute geprägt haben.
CDs wie "Plaisir d'amour" und "Aux marches du palais" erkundeten dieses musikalische Erbe anhand von sorgfältig ausgewählten Quellen und in mitreißenden Arrangements.
Dieser zeit- und genreübergreifende Zugang erinnert an die "musikalischen Landschaften" und "Epochenporträts", wie sie Altmeister Jordi Savall in schöner Regelmäßigkeit produziert.

Danben widmet man sich der geistlichen Musik; mit Grand oder Petit Motets von Lully, Charpentier, Delalande oder Clerambault hat man auch hier maßstäbliche Einspielungen vorgelegt, die nicht nur die Pracht der liturgischen Musik in Versailles zur Zeit des Sonnenkönigs dokumentieren, sondern die Kunst der großen Meister dieses "goldenen Zeitalters" der französischen Kirchenmusik.

Theater und Oper

Ein weiteres Betätigungsfeld wurden schließlich das musikalische Theater und die Oper. Das theatralische Elemente ist der barocken Musik ja praktisch einkomponiert und die meisten Produktionen von Le Poème harmonique haben auch ohne visuelle Komponente eine gewisse szenische Plastizität, die Musik erscheint beim Hören wie auf einer imaginären Bühne gespielt.
Barocker Theaterzauber. © Aleksey Gushchin

Mit einer szenischen Gesamtaufführung von Molieres "Le Bourgeois Gentilhomme", bei der auch sämtliche Musik- und Balletteinlagen von Lully erklangen, gelang 2004 ein echter Coup. Zusammen mit dem Regisseur Benjamin Lazar wurde eine historisch inspirierte Interpretation erarbeitet, inklusive Beleuchtung mit echtem Kerzenlicht, barocker Deklamtion, Gestik und Mimik. Das Gesamtkunstwerk aus Musik, Szenerie und dichterischem Wort erzeugt freilich keine museale Distanz, sondern wirkt durch seine virtuosen Stilisierungen geradezu avantgardistisch und unterhält bestens.
Doch statt diese einmal entdeckte Formel immer wieder zu reproduzieren, entwickelt das Ensemble stets neue Ansätze: 2013 arbeite man für Purcells "Dido und Aeneas" mit Künstlern zusammen, die eigentlich mehr aus dem Bereich von Pantomime und Zirkusartistik kommen. Bei Giovanni Maria Pagliardis Oper "Caligula" verzichtete man 2018 auf menschliche Darsteller und wählte statt dessen Marionetten in der Tradition der aufwändig kostümierten sizillianischen "pupi", die an Stäben bewegt werden.

Pünktlich zum Jubiläum ist nun eine weitere Opernaufnahme auf CD und DVD erschienen: Lullys "Phaeton", ein reifes Werk, das am Übergang zu den späten Meisterstücken steht. Diese Produktion ist gleichsam eine Antwort auf Lullys Opernerstling "Cadmus und Hermione", bei dem man 2009 die barocken Stilprinzipien von "Le Bourgeois Gentilhomme" auch auf die französische Barockoper, die lyrische Tragödie, übertrug.
Wieder führte Benjamin Lazar Regie, doch der Ansatz ist dieses Mal eher "transepochal", die Kostüme und Deokors z. B. kombinieren barocke und zeitgenössische Elemente sowie Videoprojektionen und eine differenzierte Lichtregie zu einem phantastischen Stil, der die fremde mythologische Welt immer wieder an die Jetztzeit andockt. Barocke Deklamation und Gestik sind freilich wieder ein organischer Bestandtteil des Ganzen und verleihen der Präsentation eine rituelle Intensität.
Um die erforderliche große Besetzung für eine Lully-Oper in der Versailler Oper auf die Bretter bzw. in den Orchestergraben zu bringen, ist Le Poème Harmonique mit dem Chor und Orchester von MusicAeterna, dem Permer Hausensemble von Teodor Currentzis fusioniert, das Werk entstand als Koproduktion mit der Oper in Perm.
Vincent Dumestre, Lautenist und Gründer von Le Poème Harmonique. © Sylvie Cochet

Unter Dumestres Leitung ist eine bermerkenswerte Einspielung gelungen, die sich auf interessante Weise von Christophe Roussets wegweisender konzertanter Interpretation mit Les Talens Lyriques aus dem Jahr 2012 unterscheidet. Bestechen bei Rousset und seinen lyrischen Talenten die Eleganz und geschliffene Dramatik sowohl der Vokal- wie der Instrumentalparts, so sind es bei Dumestres Truppe die große Farbigkeit insbesondere im Continuo und eine gewisse Archaik, die immer wieder durchblitzt. Der Klang ist bei aller Brillanz etwas rauer, heterogener, was sicherlich auch der Bühnensituation sowie der Besetzung mit einer starken Bassgruppe geschuldet ist.
Jedenfalls hört man, dass Lullys Musik in den Traditionen der Spätrenaissance und des höfischen Ballett wurzelt. Insbesondere die Oboen klingen hier noch schalmeinhafter als in der Vergleichseinspielung. Dazu kommt eine größere rhythmische Biegsamkeit vor allem in den Vokalpartien und Soli, was deren Intensität ebenso zu Gute kommt wie die kraftvoll-klare Deklamation. Wo Rousset den großen Bogen und die Gesamtarchitektur im Blick hat, bestechen in Dumstres Version die vielen Details, die Farbwechsel und feinen Abstufungen innerhalb der einzelnen Szenen. Roussets Version ist vielleicht im Ganzen "italienischer" - was bei einem ursprünglich aus Florenz stammenden Komponisten nicht unpassend ist - Dumestres stärker "französisch" und von der Befassung mit dem Air du Cour und der französischen Volksmusik geprägt.
Was die Besetzung der Vokalpartien angeht, sind beide Produktionen auf ähnlich hohen Niveau angesiedelt, so bei der Titelrolle, die bei der Neueinspielung von Mathias Vidal mit der attraktiven Leidenschaft eines Hitzkopfes dargeboten wird, der die Grenzen von Himmel und Erde nicht akzeptiert. Bekanntlich setzt Phaeton ja durch, dass er den Sonnenwagen seines Vaters, des Sonnengottes, fahren darf. Dabei kommt er der Erde zu nahe und verbrennt diese, so dass er schließlich von Jupiter mit einem Blitz vom Himmel geholt wird. Zugleich ist dieser Phaeton auch zu einem ergreifend lyrischen Ausdruck fähig - ein komplexer Charakter.
Phaetons Vater, der Sonnengott, wird wie bei Rousset von Cyril Auvity gesungen. Im 4. Akt begegnen sich Phaeton und sein Vater, die beiden Sänger glänzen mit ihren jugendlich hohen Tenören - wobei in der höchsten Lage bei Auvity mitunter Grenzen hörbar werden.
Phaeton

Eindrücklich auch die ehrgeizige Climéne der Lea Trommelschläger, die die menschliche Mutter Phaetons mit erregter Geste, aber im Piano etwas eng in der Höhe singt. Wie üblich, wurde der mythische Plot von Lully und seinem Librettisten Quinault in eine Liebes- und Eifersuchtsgeschichte eingebettet. Die aufstrebende Éva Zaïcik gibt mit leuchtem Sopran eine zwischen Neigung und Pflicht hingerissene Lybie, die Phaeton aus Gründen der Staatsräson heiraten muss, aber eigentlich seinen Rivalen Epaphus liebt, der von Lisandro Abadie mit sehr schönem dunkel-satten Bass-Bariton dargeboten wird: Eine Figur, die mal gedemütigter Krieger und mal sehnender Liebhaber ist. Victoire Brunel gibt Lybies Gefährtin Théone, die von Phaeton geliebt und dann fallen gelassen wird, mit farbigem Trimbre und kraftvoll differenziertem Ausdruck - überzeugend in Momenten der Liebe und Hingabe wie auch im flammenden Hass, mit dem sie Phaeton verflucht und zu Recht mit sehr viel Applaus bedacht.
Glanzlichter setzt dem Ganzen immer wieder das unter Dumestre aus dem Vollen schöpfende MusicAeterna-Orchester in den Tanzsenen auf: Höhepunkte an mitreißendem Drive, pulsierender Pharsierung, aber auch Delikatesse. Auf der CD hört man mitunter laute Nebengeräusche von der Bühenaktion - auf der DVD fügen diese sich organischer ein und stören nicht. Die Bildqualität der DVD ist eher mäßig und die Farben sind erdig-blass, der Ton hingegen relativ gut. Hier stand offenbar der dokumentarische Aspekt im Vordergrund.

In der Jubiläumssaison 2019/2020 stehen Konzerte u. a. mit der Cäcilien-Ode von Henry Purcell auf dem Programm. Dass die Schuztpatronin der (Kirchen)Musik dem Ensemble bisher hold war und sicherlich auch weiterhin ihren Segen spenden wird, daran kann eigentlich kein Zweifel bestehen!
Leider ist Le Poème Harmonique nur sehr selten in Deutschland zu erleben, aber Paris und andere Zentren der franko-flämischen Alte-Musik-Szene liegen zum Glück meist nur eine Bahnfahrt entfernt. Oder eine CD.


Georg Henkel



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