Bonfire

Legends


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 19.10.2018

(AFM Records / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 157:32

Internet:

http://www.bonfire.de/
http://www.bonfireandfriends.de/


Die „Bonfire & Friends“-Tour wirft ihre Schatten voraus. Am 2.11.18 beginnt die Sause in Fischach und endet am 21.11.18 in Hannover. Sage und schreibe 20 Termine umfasst die Tour, die mit Dave Bickler (Ex-Survivor), Phil Mogg (UFO), Joe Lynn Turner (Ex-Rainbow, Ex-Deep Purple), Geoff Tate (Ex-Queensryche), Chris Boltendahl (Grave Digger), Robin Beck oder Bobby Kimball (Ex-Toto) mehr als nur prominent besetzt ist. Als Vorgeschmack dieses Hammer-Pakets veröffentlichen Bonfire eine Art Best-Of-CD mit den bekanntesten Songs der beteiligten Musiker. Das Besondere daran: Eingespielt wurden die Tracks von der aktuellen Bonfire-Besetzung, alle Stücke werden von Sänger Alexx Stahl gesungen.

Ich finde die Idee an sich schon sehr gut. Daran merkt man schon, dass sich Bonfire sehr intensiv mit den Songs auseinandergesetzt haben. Die Versionen sind größtenteils sehr nah am Original gehalten und wurden keinesfalls verfremdet. Man merkt, dass die Jungs sehr gute Musiker sind. Am besten gefällt mir die feine Gitarrenarbeit, mit der Hans Ziller und Frank Pane die Stücke veredelt haben. Vor allem bei den Rainbow- und UFO-Stücken, die im Original von Ritchie Blackmore und Michael Schenker gespielt werden, haben sich die beiden ordentlich ins Zeug gelegt.

Die Versionen sind teilweise etwas hemdsärmliger und hardrockiger als die Ur-Versionen. Dies fällt mir am meisten bei den Toto- und Queensryche-Stücken auf, bei denen schon allein das Schlagzeug griffiger ist. Trotzdem gefallen mir auch diese, ich bin spätestens nach dem bockstarken „Stone Cold“ (Rainbow) im seligen Hardrock-Himmel.

Alexx Stahl bietet eine Wahnsinns-Gesangsleistung und baut unter anderem bei Stücken wie „I Surrender“ eine geile Kopf-Stimme ein. „Child In Time“ ist der Hammer und wird so mittlerweile von Deep Purple schon seit Jahrzehnten nicht mehr präsentiert. Insgesamt klingt Stahl ähnlich wie der aktuelle MSG-Sänger Dougie White, der „Black Masquerade“ (Rainbow) im Original eingesungen hat. Schön, dass sich die Musiker eben dieses Stück oder auch das Schmankerl „King Of Dreams“ (Deep Purple) oder „Caught In The Game“ (Survivor) ausgesucht haben und nicht nur die großen Gassenhauer.

Der Keyboard-Sound des Albums hat mich außerdem schwer beeindruckt. Hier scheppert und röhrt es nach Herzenslust, der Sägesound einer Hammond B3 verfehlt auch hier seine Wirkung nicht – einfach mal „Rock Bottom“ auflegen. Man merkt den Musikern an, dass sie selbst große Fans der dargebotenen Lieder sind. Etwas aus der Reihe tanzen natürlich die Puhdys-Stücke, die mit viel Respekt vor dem Original und mit noch mehr Herzblut vorgetragen werden. Auch hier wird einmal mehr klar: Ein guter Song ist ein guter Song – Punkt!

Einen Originalitätspreis werden Bonfire mit dieser Scheibe wohl nicht einheimsen. Trotzdem: Die Stücke sind toll umgesetzt und es ist ihnen gelungen, den Spirit des Originals zu erfassen. Nichts wirkt aufgesetzt, das Teil rockt und hat zumindest mich in beste Laune versetzt. Und was will man mehr von einer CD? Großes Lob an Sänger Alexx Stahl – hätte nie gedacht, dass er gar so vielseitig einsetzbar ist. Ich freu mich wie ein Schneekönig auf die Tour!



Stefan Graßl



Trackliste
CD1:
1. Africa
2. Hold The Line
3. Rosanna
4. Man On The Silver Mountain
5. I Surrender
6. Stone Cold
7. Death Alley Driver
8. Black Masquerade
9. Burning Heart
10. Eye Of Tiger
11. Caught In The Game
12. Doctor Doctor
13. Lights Out
14. Rock Bottom
15. Child In Time

CD2:
1. Jet City Woman
2. Silent Lucidity
3. Eyes Of A Stranger
4. Tears In The Rain
5. The First Time
6. Save Up All Your Tears
7. Hot Cherie
8. Dr. Love
9. Hallelujah
10. Rebellion
11. Heavy Metal Breakdown
12. Love Don't Lie
13. I Wanna Be Loved
14. King Of Dreams
15. Frei Wie Die Geier
16. Erinnerung
17. Alt Wie Ein Baum
Besetzung

Hans Ziller: Lead Guitar
Alexx Stahl: Lead Vocals
Frank Pané: Lead Guitar
Ronnie Parkes: Bass
Tim Breideband: Drums


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>