Musik an sich


Reviews
Shemekia Copeland

Outskirts Of Love


Info
Musikrichtung: Blues Rock

VÖ: 11.09.2015

(Alligator Records)

Gesamtspielzeit: 43:15

Internet:

http://www.shemekiacopeland.com/
http://www.alligator.com/
http://www.in-akustik.com/de/Unternehmen/default.asp


Unter Bluesfreunden sollte der Nachnahme Copeland schnell einen Hinweis auf Johnny Copeland geben. Die am 10.April 1979 geborene Shemekia Copeland ist die Tochter des texanischen Bluesers und wurde in New York City geboren. Im Alter von sechzehn Jahren startete sie ihre Sangeslaufbahn.
1998 veröffentlichte sie ein vielbeachtetes erstes Album auf Alligator Records. “Turn The Heat Up!“. Diese Platte zählt auch heute noch zu meinem liebsten ihrer Veröffentlichungen. Sechs weitere Alben folgten und nun Outskirts Of Love, mit dem Shemekia nach einer Pause wieder zum alten Plattenlabel Alligator zurückkehrt.

Bestimmte auf ihrem Debüt noch dichter Groove das Geschehen mit einer ganz einheitlichen Gestaltung, mit starker Ausrichtung zum Soul/R & B, so erkenne ich auf der neuen Platte eher keinen roten Faden. Vielmehr ist eine Vielzahl von Stilen vertreten, die zwar einerseits recht abwechslungsreich sein mag, aber andererseits auch eine gewisse Unruhe und Zerrissenheit symbolisiert.

Es gibt eine wilde Mischung aus hart und laut gespielten Gitarren mit dem Ausdruck von Rock, Songs mit knallendem Schlagzeug, aber auch eine Rückbesinnung auf alte Bluestraditionen, für mich mit “Cardboard Box“ sehr gut gelungen, im Zusammenspiel mit Alvin Youngblood Hart, einem Country-orientierten(!) Song mit “Drivin’ Out Of Nashville“ ("country music ain't nothin' but the blues with a twang"), gefühlvoll schmachtendem Soul (“I Feel A Sin Coming On“), dem durch Billy F Gibbons (ZZ Top) unterstützten “Jesus Left Chicago“, das mir überhaupt nicht gefällt, weil es relativ lust- und belanglos erscheinend dahinplätschert, und einem ganz modern inszenierten Song mit dem gewissen Hauch von Gospel (“Lord, Help The Poor And Needy“), das mich ein wenig an einige Songs von Cassandra Wilson erinnert.

Insgesamt stelle ich fest, dass der grundsätzlich sehr geschmeidigen Stimme der Protagonistin nicht sehr entgegengekommen wurde mit dieser teilweise auch stark überladen wirkenden Szenerie von Songs, ja, einige erscheinen mir instrumental total erdrückt worden zu sein, wie “Crossbone Beach“.

Schade, von der Rückkehr zu Alligator hätte ich mir ein besseres Album erwartet.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Outskirts Of Love (4:05)
2 Crossbone Beach (3:51)
3 Devil’s Hand (3:43)
4 The Battle is Over (But The War Goes On) (3:53)
5 Cardboard Box (3:01)
6 Drivin’ Out Of Nashville (3:17)
7 I Feel A Sin Coming On (3:52)
8 Isn’t That So (3:17)
9 Jesus Just Left Chicago (4:35)
10 Long As I Can See The Light (3:21)
11 Wrapped Up In Love Again (3:04)
12 Lord, Help The Poor And Needy (3:10)
Besetzung

Shemekia Copeland (vocals)
Oliver Wood (guitar and background vocals)
Jano Rix (drums, percussion and keyboards)
Lex Price (bass)
Billy F Gibbons (guitar - #9)
Alvin Youngblood Hart (guitar and vocal - #5)
Robert Randolph (steel guitar - #2)
Will Kimbrough (guitar - #1, 3, 4, 6, 7, 10)
Arthur Neilson (guitar - #11)
Guthrie Trapp (guitar -#6)
Pete Finney (pedal steel -#6)
Matt Glassmeyer (horns - #3, 7)
Jason Eskridge (background vocals - #4, 7, 8)
Eric Fritsch (organ - #1)
Mike Poole (percussion - #9)



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