Musik an sich


Reviews
Ulrich Troyer

Songs for William 2


Info
Musikrichtung: DUB / Electronica

VÖ: 4.11.2013

(4bit Productions / Hardwax)

Gesamtspielzeit: 51:00

Internet:

http://www.ulrich troyer.com


Der Wiener Architekt, Comickünstler und natürlich auch Musiker Ulrich Troyer veröffentlicht mit Songs for William 2“ den 2. Teil einer Triologie bestehend aus jeweils Musik und einem (im Booklet mitgelieferten) Comicstrip.
Den abstrakt gezeichneten Comic lasse ich mal weitestgehend außen vor, er beschäftigt sich mit fantastischem Wesen aus der Welt der Elektronik
Die Musik bewegt sich ebenfalls in diesem Umfeld. Die Ursuppe, aus der dieses hämmernde Album entsteigt ist der Dub. So gehen die Beats besonders beim Opener “Shake your Knobs“ durch und durch, werden die Ohren von schöner psychedelischer Elektronik umspielt und so wird der Hörer in das Album hinein „gespaced“.
Die kräftigen Beats bleiben, auf dem Folgetrack “Stone Age Circuits“ wird es etwas sphäricher und die Sounds noch etwas schräger, im treibenden, aber trotzdem melancholischen “Summer Reverb“ jagt der Beat eine naive Keyboardmelodie vor sich her währen Handclaps und wirre Geräusche den Soundtrack perfektionieren.
Cable Loss“ startet mit einem Funky Dub, sehr schön von verhallenden Perkussionen umspielt. Verzerrte Keyboardklänge runden diesen kraftvollen Stampfer ab.
In ganz tiefe Dub / Reaggae Spuren geht es dann mit “Deadlock“. Ultratiefe aber auch saubere Bässe lassen die Magengrube erzittern, Herrlich spacige Effekte, eine einfache, aber packende Keyboardmelodie, wilkommen in den kalten, tiefen des Alls.
“Hardwired“ lässt dann ein wenig mehr Geräusch heraus, bleibt aber trotzdem strukturiert, der knackige Bass peitscht, typische Dubsounds werden zerschreddert und die Sounds brodeln gefährlich. Mit “ The Circuit Bender“ geht es ähnlich, jedoch noch etwas zerfaserter weiter. Schöne Dub Beats und ffekte lassen den aus Geräusch bestehenden Song zu einem kleinen beschwingten Albtraum avanchieren.
Abgeschlossen wird mit dem 12:31 langem “Landscapes“ welches zunächst einmal ohne Beats auskommt (das erste Stück überhaupt) und mit schwebenden, versponnenen Elektronikklängen aus Rauschen, Insektensummen, Glocken und Brummen startet. Es mischt sich dann langsam eine Rhythmik darunter, wie ein herannahender Zug, der über die Gleise hämmert, schwillt diese Rhytmik an und verdichtet den Sound. Es gesellt sich dann und wann weitere Rhythmik hinzu, ansonsten schwebt der Hörer mit dem inzwischen auf hoche BPM zahl gefahrenen Grundbeat und dieser schwebenden Soundlawine dahin. So muss moderne elektronische Space ) Psychmusik klingen. Ein grandioses Finale.

Songs for William 2 ist eines der besten Electronica Alben des Jahres. Hier wird kein Song langweilig. Hier ist kein Effekt zu viel, aber auch keiner zu wenig. Ulrich Troyer ist es gelungen eine stimmige, spacige und unglaublich Rhythmusbetonte Scheibe mit Soundtrackcharakter zu schaffen, die den Hörer mit Kopfhörern ebenso begeistern wird wie im Club nebenan oder auf der Autobahn.
Geiler Stoff!



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Shake your knobs4:43
2 Stone Age Circuits6:42
3 Summer Reverb5:16
4 Cable Loss6:19
5 Deadlock6:12
6 Hardwirded4:25
7 The Circuit Bender4:52
8 Landscapes12:31

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