Musik an sich


Reviews
Empire Escape

Colours


Info
Musikrichtung: Alternative Pop

VÖ: 13.09.2013

(Velocity Sounds Records / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 44:36

Internet:

http://www.empireescape.com


Das in England aufgenommene Debüt Colours der jungen Berliner Band Empire Escape beginnt mit einem wuchtigen Schlagzeug und einer typischen Alternative Gitarre der Marke U2, Coldplay oder auch den (frühen) Killers. Und auch die weitere Fortführung des wohl produzierten “Oui“ vollendet diesen fast schon zu perfekten Alternative Song mit großem Stadion Song. Ein großer ong, der gut ins Ohr geht aber wenig eigenes verrät.
Mit dem Quasi Titelstück The Chemestry of Colours“ ändert sich wenig. Wuchtiger Bass, verspielte, typische Alternative Gitarren und große Chöre. Ein wenig verschiebt sich das wuchtige Soundbild in Richtung Pop – es klingt ein wenig mehr nach den Pophymnen der Cure oder auch von The Mission. “Magnolia“ eröffnet etwas verhallender und auch verhaltener, doch auch hier setzen bald die hymnischen Gitarren und großen Gesten ein.
Erst mit dem 5. Stück “The Past is a strange place“ setzt die große Stadionproduktion erstmals aus. Eine Synthiemelodie im Stile eines Harmoniums zu einer ruhigen Akustikgitarre, schöne ruhige Stimmung und hier kann sich die wirklich gute Leadstimme auch endlich mal richtig gut in Szene setzen. Das folgende Lightships“ setzt dann wieder auf die fette Produktion und stürzt nach einem druckvollen und netten Einstieg in die volle Coldplay Dramatik.
Ausnahmevon der großen Pathosschiene bildet dann nur noch das ebenfalls hymnische, auf Grund Instrumentierung jedoch mehr an die späten Ultravox oder OMD erinnernde o>There will be blood“, ansonsten gibt es weiter fette, im Midtempo angesetzte Alternativehymnen.

Eine (vielleicht zu) ordentliche Produktion und eigentlich kein wirklich schlechter Song bilden hier insgesamt jedoch trotzdem kein gutes Album. Es kommen zu wenig (eigentlich gar keine) eigene und neue Ideen zu Tage, die Sings sind insgesamt alle zu ähnlich und ein wenig beschleicht mich das Gefühl, das die Band Ihr eigenes Ich für die gute und jedem internationalen Vergleich Standhaltenden Produktion verkauft hat. Und somit Landet diese beim ersten Hören bombastische Scheibe am Ende im großen Teich der gleich klingenden aktuellen Alternativerocker und wohl eher schnell in Vergessenheit.
Schade drum.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Oui3:52
2 The Chemestry of Colours3:35
3 Magnolia3:54
4 Divine3:40
5 The Past is a strange place2:56
6 Lightships3:30
7 New York Movie2:50
8 Silhouettes3:37
9 There will be blood3:55
10 Lines3:33
11 Constellations3:29
12 Depart5:45
Besetzung

Hendrik Schäfer: vocals, guitar
Michael Jobs: drum
Ihno Homma: bass
Julius Rothlaender: guitar


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>