Musik an sich


Reviews
Nihiling

Egophagus


Info
Musikrichtung: Postrock, Alternative

VÖ: 07.10.2011

(Abandon Records / New Music Distribution)

Gesamtspielzeit: 47:54v

Internet:

http://www.nihiling.de
http://www.myspace.com/nihiling
http://de-de.facebook.com/nihiling


Nachdem sich Oceansize aufgelöst haben, wird es Zeit, dass eine andere Band ihren Platz im Postrock/Alternative-Bereich einnimmt. Die deutschen Nihiling sind ein heißer Kandidat für diese Position. Im Jahr 2009 veröffentlichten sie ihr Debüt M(e)iosis und jetzt legt man den Nachfolger Egophagus vor. Der Rezensent hat schon gespannt darauf gewartet und ist nicht enttäuscht worden!

„Natürliche Weiterentwicklung“ schreibt man gerne, wenn sich die Band langsam findet und ihre Musik verfeinert. Auch wenn diese Gruppe das nicht so gerne hört, trifft es hier voll zu. Die Stimmungen sind eindringlicher, die Dynamiken mitreißender und die Klangteppiche feiner geflochten. Im übermäßig getragenen Tempo schleichen sich die einzelnen Stücke durch die Gehörgänge und hinterlassen einen angenehmen Schauer. Dabei liegt dem Ganzen (schon fast genretypisch) ein lyrisches Konzept zugrunde, welches sich von Anfang bis Ende zieht. Bei den Texten handelt es sich stets um einen voller Symbolik steckenden Dialog zwischen den drei Protagonisten „Ichfresser“, „The Unnamend“ und „The Impuls“

Glücklicherweise klingt die Musik dabei nicht zu verkopft. Sondern für einen natürlichen Fluss wird stets gesorgt. Dieser kann aber durchaus auch mal etwas aufwühlender sein. Immer wieder gut klingt auch der Kontrast zwischen der männlichen Leadstimme und dem weiblichen Backgroundgesang, welcher auf Egophagus eine starke Rolle einnimmt. Das Songwriting selbst kann man mit gutem Willen gerne „progressiv“ nennen. Jedenfalls erliegen Nihiling nicht der Versuchung das Schema F aus der verstaubten Postrock-Schublade herauszunehmen. Denn obwohl der Sound relativ gut abgehangen klingt, kann die Band auch mit diesem Album wieder komplett überzeugen.

Die schillerndsten sind dabei das geschickte „Pa:(r)tik(e)l“, das sehr warm und fast ätherisch klingende „Demise“, voller schwelgerischen Melodien und im Raum stehenden Gitarren, das abwechslungsreiche Instrumental „Once in every 12 million years“, das atmosphärisch dichte „Sirens“ oder das leicht trippige und lockere „3dogs“, welche schon regelrecht als Ballade durchgeht und das Album versöhnlich abschließt. Hoffen wir, dass dies reicht um über den Status einen Geheimtipps hinauszuwachsen!



Mario Karl



Trackliste
1The antagonist4:07
2 Pa:(r)tik(e)l6:05
3 Minnows2:44
4 Demise6:55
5 Sirens8:16
6 Letter to senor Iraola1:33
7 Precious hosts3:30
8 Once in every 12 million years6:26
9 Syzygy2:02
10 3dogs6:16
Besetzung

Alexandra Steinmetzer (Bass)
Felix Eggert (Guitar)
Gorka Morales (Vocals, Guitar)
Andreas Höfler (Guitar, Vocals)
Jan Hendrik Schnoor (Drums)


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