Musik an sich


Reviews
Cliff Richard

Bold as Brass (Limited Edition)


Info
Musikrichtung: Big Band Swing

VÖ: 08.10.2010

(Vox Rock / EMI)

Gesamtspielzeit: 52:28

Internet:

http://www.cliffrichard.org


Das Äußere ist erst einmal beeindruckend – ein stabiler Karton in der Größe einer 7“ Vinyl Single und so hoch, dass sicherlich 25 Singles darin Platz hätten. Wenn man den Deckel öffnet, stellt man fest, dass der Innenraum durch Pappwände dann doch wieder auf die Größe einer CD begrenzt wird.
Die Höhe wird aber wirklich gefüllt - mit der eigentlichen CD, der im doppelten Cardboard-Sleeve ein Booklet mitgegeben wird, einer 2-Track Single ebenfalls im Cardboard-Sleeve und mit einem 180-Teile-Puzzle(!) des Cover-Motivs.
Das hat was!

Musikalisch ist das Ganze weniger aufregend. Sir Cliff Richard hat sich eine Big Band zusammengestellt, die ihn bei der Interpretation einer Reihe von Swing-Klassikern begleitet – Cole Porter, Gershwin und einiges anderes.
Das Ganze ist natürlich absolut sauber in Szene gesetzt. Dafür kann ein Cliff Richard sicher Sorge tragen. Das Problem ist er selbst. Denn hier konkurriert er mit Croonern der Sinatra-Größenordnung – und ist eindeutig eine b-Besetzung. Der Schmalz, der Charme und die Chuzpe fehlt dem ewigen Sunnyboy einfach.
Man kann sicher darüber streiten, ob „Lucky Lips“ oder „May Way“ „besser“ ist. Und vielleicht wäre Richard Sinatra bei den „Lucky Lips“ über. Aber mit Bold as Brass begibt er sich auf fremdes Terrain, auf dem er nicht mithalten kann.

Positiv hervorzuheben ist, dass Cliff Richard eben nicht auf „May Way“, High Society oder das „Girl from Ipanema“ zurückgreift, sondern etwas tiefer gräbt. Wer sich nun aber von dem Booklet Näheres erhofft, Motivation, Gründe der Auswahl oder ähnliches, wird enttäuscht. Hier finden sich ein paar Fotos, Autorennamen, Musikerlisten, das übliche Info-Material eben – wenig!

In welchen weiteren Editionen Bold as Brass erscheint, weiß ich nicht. Die Bonus-Single lässt bei der relativ kurzen Spielzeit der CD vermuten, dass die CD auch ohne weitere Beigaben (preiswerter) zu haben ist. Sonst gäbe die Platzierung der beiden zusätzlichen Songs auf einer Single wenig Sinn. Stilistisch gibt es jedenfalls keine Unterschiede.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1 Love me or leave me (3:48)
2 Lazy River (3:28)
3 I've got you under my Skin (3:19)
4 I just want to make Love to you (3:55)
5 They can't take that away from me (4:33)
6 Let's fall in Love (3:55)
7 I didn't know what Time it was (3:40)
8 Accentuate the Positve (3:16)
9 Teach me tonight (3:34)
10 Don't get around much any more (3:40)
11 Night and Day (3:53)
12 Bewitched, bothered & bewildered (3:49)

Bonus-CD
1 When I take my Sugar to Tea (3:40)
2 Every Time we say Goodbye (3:54)

plus 180-Teile Puzzle
Besetzung

Cliff Richard (Voc)

George Tidwell (Trompete, Soli)
Mike Haynes (Trompete)
Steve Patrick (Trompete)
Jeff Bailey (Trompete)
Vinnie Ciesielsky (Trompete)

Barry Green (Posaune, Soli)
Ernie Collins (Posaune)
Roy Agee (Posaune)
Chris McDonald (Posaune)

Mark Douthit (Sax, Soli)
Doug Moffet (Sax, Flöte)
Denis Solee (Sax, Klarinette)
Sam Levine (Sax, Flöte)
Jimmy Bowland (Sax, Klarinette)

Paul Vann (Back Voc)
Scat Springs (Back Voc)
Perry Danos (Back Voc)
Percy Travis III (Back Voc)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>