Musik an sich


Reviews
Bob Dylan

The Best of the original Mono Recordings


Info
Musikrichtung: Singer / Songwriter

VÖ: 15.10.2010

(Columbia / Sony)

Gesamtspielzeit: 60:37

Internet:

http://www.bobdylan.com


Sony haben soeben die ersten acht Bob Dylan LPs als Mono-CDs neu aufgelegt. Den ganzen Schwung haben mir die Promoter (leider) nicht ins Körbchen gelegt, aber immerhin The Best of the original Mono Recordings, das besagte Alben in 15 Schritten Revue passieren lässt. Und das ist in dieser Komprimiertheit vielleicht noch erhellender, als das Gesamtpaket.

Im Booklet wird den Mono-Recordings ein Loblied gesungen, das im Endeffekt darauf hinausläuft, dass es echte Stereo-Aufnahmen in der Zeit noch gar nicht gegeben hat und entsprechende Editionen letztendlich Mogelpackungen sind.
Genießen wir also the real World.

Wenn acht Dylan-Alben auf 15 Songs komprimiert werden, ist eine Ballung überirdischer Klassiker kaum zu vermeiden.
Auffällig ist, dass die drei ersten Alben mit nur je einem Track berücksichtigt werden, während die anderen fünf mit zwei, bzw. im Fall von Blonde on Blonde sogar drei Tracks vertreten sind.
Mathematiker werden jetzt die Stirn runzeln. Drei mal Eins ist Drei. Fünf mal Zwei ist Zehn. Dazu kommt der dritte Track von Blonde on Blonde. Das macht 3 + 10 + 1 gleicht 14. Aber wurde da nicht von 15 Stücken gesprochen?
Richtig! Dazu kommt „Positively 4th Street” von Bob Dylan’s greatest Hitd.

Ob der Mono-Approach nur wirklich eine Offenbarung ist, sei dahingestellt, aber man kann mit dieser Zusammenstellung wunderbar begreifen, warum die Folkies Bob Dylan ab 1965 einen Judas genannt haben, einen Verräter der wahren Lehrer.
Während die ersten drei Stücke der chronologisch geordneten Compilation mit Stimme, Gitarre und Mundharmonika auskommen mussten und die beiden folgenden Stücken lediglich ein Piano integrierten, nutzt Bob Dylan ab Bringing it all back home und vor allem Highway 61 revisted immer mehr die Möglichkeiten einer Rockband.

The Best of the original Mono Recordings ist nicht nur ein tolles Stück Rockmusik, sondern ein Stück dokumentierte Kulturgeschichte.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Song to Woody 2:41
2 Blowin' in the Wind 2:51
3 The Times they are a-changin' 3:16
4 Chimes of Freedom 7:14
5 It ain't me Babe 3:37
6 Subterranean Homesick Blues 2:17
7 Mr. Tambourine Man 5:34
8 Like a rolling Stone 5:59
9 Tombstone Blues 5:54
10 Positively 4th Street 3:52
11 Rainy down Woman #12 & 35 4:27
12 Just like a Woman 4:55
13 I want you 3:02
14 I'll be your Baby tonight 2:39
15 All along the Watchtower 2:32

 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>