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Guillotine

Blood money


Info
Musikrichtung: Thrash Metal

VÖ: 31.10.2008

(Pulverised Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 41:07

Internet:

http://www.myspace.com/guillotine2007


100 % Thrash Metal - pur und unverdünnt! Das und nichts anderes bieten die Schweden Guillotine auf ihrem aktuellen Werk Blood money. Halt mal, Guillotine, da war doch was: Das Nebenspielfeld der beiden Nocturnal Rites-Mucker Nils Eriksson und Fredrik Mannberg gab es auch schon mal Mitte der 90er Jahre. 1997 veröffentlichte man mit Under the guillotine noch lange vor der gerade grassierenden Retrowelle ein recht passables Oldschool-Trash-Album, auf dem die beiden ihre harte Seite auslebten. Nun, nach einer Dekade Pause steht das Duo, mittlerweile verstärkt mit Daniel Sundborn und Efraim Juntunen der Powermetaller Persuader, wieder auf der Matte und feuert ein weiteres Mal aus vollen Rohren.

Und das darf man auch wörtlich nehmen. Denn das was Guillotine hier auf die Metalgemeinde loslassen ist nicht von schlechten Eltern und bei den zwölf gebotenen Songs auf Blood money dürfte so schnell kein Auge eines echten Trash-Lunatics trocken bleiben. Dabei orientiert man sich gerne mal an den Großen wie Slayer („Insane oppression“, „Die/Live?“) oder neueren Kreator („Insanity“, „Dying world“). Nicht wirklich innovativ oder individuell, aber dafür gut und authentisch umgesetzt. Und wenn bei „Skeleton city“ ein Double Bass-Gewitter über den Hörer hereinbricht, die Keule in Hochgeschwindigkeit beim Titeltrack „Blood money“ geschwungen oder man beim Chorus von „Welcome to dying (Death, destruction and pain)“ unwiderstehlich zum mitbrüllen animiert wird, kommt von ganz alleine Freude auf.

Spielerisch braucht man den vier Herren keine Vorwürfe zu machen. Was hier geboten wird ist tadellos. Egal oft deftige Riffs, zackig-melodische Soli oder genretypisch heftige Schlagzeugarbeit. Dazu noch die angepisste Stimme von Fredrik Mannberg, der ein wenig an den verstorbenen Paul Baloff, sowie an Mille Petrozza erinnert. Trotz der absolut in den 80ern beheimateten Musik, klingt Blood money keineswegs altbacken und verstaubt. Dafür sorgt die deftige und zeitgemäße, allerdings nicht übertrieben technische Produktion. Abgerundet wird das gute Stück durch ein stilechtes Artwork von Ed Repka, der neben den klassischen Alben von Megadeth auch schon Platten von Atheist und Death mit seinen Bildern den richtigen Look verpasste. Damit wäre der Bogen in die glorreiche Zeit dieser Musik wieder geschlagen.

Das alles macht Blood money zu einem feinen, kleinen Scheibchen. Zwar fehlt Trash-typisch ein wenig die Abwechslung (wenn man mal von der Unterscheidung zwischen schnellen und sehr schnellen Songs absieht), aber trotzdem vergehen die 41 Minuten beim Hören wie im Fluge. Denn für sich allein killt jeder Titel auf seine Art. Thrash-Fans werden momentan regelrecht von neuen Platten verwöhnt. In diesem Rahmen sollten auch Guillotine eine Chance bekommen. Die CD macht sich auch bestens zwischen dem letzten Exodus-Killer und dem neuen (vielerorts überbewerteten) Testament-Album. Und wer noch immer auf das in Bälde erscheinende Kreator-Werk wartet, kann guten Gewissens hier ebenso zugreifen.



Mario Karl



Trackliste
1Insane oppression3:29
2 Rebellion2:33
3 Insanity3:55
4 Liar3:20
5 Die/Live?3:25
6 Skeleton city3:54
7 Madness0:43
8 Dying world3:31
9 Welcome to dying (Death, destruction and pain)3:59
10 War3:48
11 Our darkest day4:45
12 Blood money3:40
Besetzung

Fredrik Mannberg (Vocals, Guitar)
Daniel Sundbom (Guitar)
Nils Eriksson (Bass)
Efraim Juntunen (Drums)


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