Jim Wurster

Transcendental Inclinations

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Y& T Music ist das Plattenlabel, und ich zitiere hiermit deren Mitteilung zur Veröffentlichung dieser Neuheit:
„Y&T Music ist stolz darauf, die Veröffentlichung des neuen Studioalbums "Transcendental Inclinations" von Jim Wurster ankündigen zu können. Dies ist Wursters erstes Studioalbum seit der Veröffentlichung seines 2017 erschienenen, sehr gut aufgenommenen Albums "Life".“
Nun, Jim Wurster werden die Wenigsten kennen. Der Songschreiber, Sänger und Gitarrist lebt derzeit in Vero Beach in Florida. Trotz seiner relativen Unbekanntheit kann er bereits auf sieben Soloalben zurückblicken, daneben gibt es Veröffentlichungen mit seiner Band, den Atomic Cowboys. Mit ihnen widmete er sich dem Country-Genre und fügte diesem weitere individuelle Elemente hinzu, mithin passt das Ganze dann locker in die große Schublade "Americana“.
Und auch hierhin läßt sich das aktuelle Album Transcendental Inclinations verorten. Inwieweit sich also „Transzendentale Neigungen“ hier unterordnen, darauf bin ich schon gespannt.
Neben Eigenkompositionen und einer Co-Arbeit (#6 mit Omine Eager) präsentiert er drei Rock- und Pop-Klassiker: "Rave On" von Buddy Holly, "Tear It Up" des Johnny Burnette Trios und "Lonesome Town",bekannt geworden durch Ricky Nelson.
Mit „Tried And True“ startet es in Country-Manier, allerdings eher in der Richtung des Independent Country, wie man ihn von Kollegen wie Waylon Jennings kennt. Ja, ein wenig „alternativ“ singt er den Song tatsächlich, „I like Country Music“, singt er, und man kann ihm das durchaus glauben. Mit dem Titelsong nimmt er ein wenig Tempo auf und auch hier fällt diese gewisse „Bodenständigkeit“ angenehm auf, ganz ungekünstelt, zwar nicht immer sicher im Gesang, aber glaubhaft und überzeugend in dieser Art des Vortrags. Alternative Country, der sich einst in den Achtzigern entwickelte, schimmert hier klar durch und bestimmt diesen rohen Sound.
Mitunter habe ich den Eindruck, als würde der Protagonist stimmlich eine Ähnlichkeit zu Lou Reed aufweisen, zur Zeit dessen Mitwirkens bei Velvet Underground, „Tear It Up“ ist eines der dafür heranzuziehenden Beispiele! Auf „Sweet Melancholy“ teilt er sich den Gesang mit Omine Eager, die den Song mitverfasst hat. Wurster ergänzt sich sehr gut mit der auch in Florida ansässigen Musikerin, das eine oder andere weitere Stück hätte der Musik sicher gut getan. Nicht nur darum zählt dieser Song zu den sehr angenehmen der Produktion, auch schön ist es, wie die Violine integriert wurde.
„High Rolling Holy Roller“ ist einer der „Rocker“ des Albums, hier wieder Nähe zu Lou Reed, wie es mir jedenfalls so erscheint. Ja, die zwölf Songs der Veröffentlichung sprechen eine vielseitige, eine bunte Sprache und lassen eine einzigartige Stimmung erkennen, eine, die mit mehrmaligem Hören wächst. Und so werden wir mit den beiden letzten Songs auf recht unterschiedliche Weise verabschiedet, „Rave On“ rockt recht trocken und „Wash Me In The Water“ ist sehr akustisch und reduziert interpretiert worden, und gleichzeitig wird es „aufgefüllt“ mit „The Norman Pumpernickel Choir“, bestehend aus Bandmitgliedern.


Wolfgang Giese


| Trackliste |
1 Tried And True
2 Transcendental Inclinations
3 I Keep Rollin'
4 Tear It Up
5 The Sun Is Always Blue
6 Sweet Melancholy
7 High Rolling Holy Roller
8 Lonesome Town
9 Pure From The Heart
10 Black Queerie
11 Rave On
12 Wash Me In The River
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| Besetzung |
 Jim Wurster (acoustic guitar, vocals)
Bob Wlos (pedal steel, electric & acoustic guitar, bass, 5&6 string banjo, mandolin, dobro, harmonica, piano, organ, backing vocals)
Mike Vullo (drums, electric & acoustic guitars, bass, 6 string banjo, harmonica, piano, backing vocals)
Mike „Bongo“ Hawn (tambourine, percussion, backing vocals)
Jack Stamates (violin)
Omine Eager (vocals - #6)
Jim Wlos (backing vocals)
The Norman Pumpernickel Choir (Jim Wlos, Bob Wlos, Mike „Bongo“ Hawn – harmony and background vocals)

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