Lori Williams

Here We Are

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Die US-amerikanische Sängerin aus Washington, D.C., Lory Williams, wuchs als Kind bereits mit Musik auf, Gospel war ein erster wichtiger Eindruck, worauf später der Jazz als Einfluß folgte. Eines ihrer großen Vorbilder war seinerzeit die großartige Dianne Reeves, dazu gesellte sich Abbey Lincoln.
Nach der Ausbildung musste sie auf Musik als Haupteinnahmequelle zunächst verzichten und arbeitete als Lehrerin und sang nebenbei, bis sie sich letztlich ganz auf ihre Karriere als Sängerin konzentrieren konnte, stets im Umfeld von Gospel, Jazz und etwas Soul.
Nach etlichen erfolgreichen Alben wird nun das neue Album Here We Are vorgelegt, dass im Gegensatz zu den vorherigen eine Besonderheit aufweist, denn die Begleitung von Lori setzt sich aus europäischen Musikern zusammen, bis auf den aus den USA stammenden Bassisten Doug Weiss. Man lernte sich durch den Österreicher Bernhard Wiesinger kennen, das war bereits 2012. Wiesinger soll es in etwa wie folgt formuliert haben: „Das war eine Art Liebe auf den ersten Blick. Es geht ja sehr stark um die gemeinsame Chemie. Und die hat sofort gestimmt.“
Damals, aufgrund eines Workshops, entstand im Rahmen der Dozentenband ein gern gespielter Standard als eine Art Kernstück, das auch auf diesem Album vorliegende „My Romance“. Und dieses offenbart sich mit elegantem Swing, Joris Dudli als Drummer unterstützt dabei die Leichtigkeit des Songs, eine Leichtigkeit, die von der Protagonistin locker aufgegriffen wird, dazu ein elegantes Sax-Solo von Wiesinger, auch hier darf man es gern als Kernstück auffassen.
Doch sicher sollte man alle übrigen acht Songs nicht außer acht lassen, finden sich neben Eigenkompositionen, gleich vorweg mit dem durch die Flöte sehr weich und angenehm einleitetem „El Guidaste“ von Gitarrist Christian Havel, auch genrefremde Kompositionen wie „Fire And Rain“ des Singer/Songwriters James Taylor. Dieser an sich bereits sehr ruhige und entspannte Song behält diese Stimmung bei, und Lori singt den Titel sehr einfühlsam und mit warmherzig-romantischem Ausdruck, eine wirklich beeindruckende Darbietung, die dem Song ganz sanftes Jazz-Feeling einhaucht, inklusive des Sopran-Saxofon-Solos.
Doch auch ein romantisches Bossa Nova-Feeling hielt Einzug mit „Brazilian Nature“ von Havel/Williams, während man dem Samba mit „Elisabeth“ huldigt. Auch dem eher traditionellen Jazz-Feeling widmet man sich mit „Hopeless Romantic“, einer Komposition, die Lori gemeinsam mit Drummer Joris Dudli schuf. Ja, und „Romantic“ spürt man auch ganz stark mit dem Titelsong. (Williams/Wiesinger)
Ja, insgesamt betrachtet, bieten die neun Songs sehr gute Abwechslung und weisen ein breites Spektrum auf, und die jeweiligen Solisten inklusive zupackenden Gesangs der Protagonistin unterstreichen die Güte der Musik durch ihre Vorträge, die insgesamt durch Eleganz, Leichtigkeit und Wärme aller Beteiligten glänzt.


Wolfgang Giese


| Trackliste |
1 El Guindaste (5:27)
2 My Romance (5:31)
3 Tobago (6:30)
4 Here We Are (4:41)
5 Elisabeth (5:20)
6 Brazilian Nature (4:52)
7 Hopeless Romantic (2:56)
8 Ronco (5:13)
9 Fire and Rain (5:54) |
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| Besetzung |
 Lori Williams (vocals)
Bernhard Wiesinger (tenor & soprano saxophones, flute)
Renato Chicco (piano)
Christian Havel (guitar)
Doug Weiss (bass)
Joris Dudli (drums)

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