Wellbad
Oyster & Pearl
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Wellbad liefern mit Oyster & Pearl ein in jeder Hinsicht cooles Werk ab, das mit der Bezeichnung „Rock“ recht stiefmütterlich behandelt wird, aber mir fällt kein passenderes Etikett ein.
Erst mal gibt es eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Moment des Hörens und der Erinnerung. Wenn ich mir jetzt die Tracklist durchlese, macht es praktisch nirgendwo klick. Wellbad setzen offenkundig nicht auf plakative Refrains. Dennoch packen sie durchgehend. Ich habe mir bei keinem Stück die Notiz „Filler“ gemacht – eine Seltenheit.
Der Opener hat einen tollen Groove und setzt mit Orgel und Flöte Akzente. Der Groove bleibt, aber „Bucket List“ begleitet die starke sprechsingende Stimme mit Banjo und reichlich Bläsern. „Sunshine sometimes“ ist eine schöne kleine Ballade mit female Backings und instrumentalen Spielereien. Der folgende Fun-Song hat fast Kirmes-Charakter.
Und so geht es weiter, mal mit bluesigem Einschlag, mal erneut als atmosphärische Ballade, mal mit einer Stimme, die an Omar Kent Dykes erinnert, oder sich gar bei HipHop-Vocals bedient und mal schlicht lässig rockt.
Was zum Auftritt der kernigen Rocker so gar nicht zu passend scheint, ist der Kinderwagen. Er erscheint direkt auf der CD, im Inneren des Digipacks und vor allem auf der Rückseite, wo sich die ganze Band um ihn versammelt, wie ein Rudel Omas.
Das Rätsel löst sich, wenn man auf einige der Texte hört, die offensichtlich die Geburt eines neuen Erdenbürgers verarbeiten. Dann begreift man auch das CD-Cover. Es stellt nun offensichtlich zwei Hände dar, die zärtlich einen schwangeren Bauch umfassen. Und dann noch der CD-Titel: Auster und Perle. Klasse!
Norbert von Fransecky
| Trackliste |
| 1 | No Time to bleed | 2:31 |
| 2 | Bucket List | 3:05 |
| 3 | Sunshine sometimes | 3:09 |
| 4 | Murderers | 3:46 |
| 5 | Hope Hunter | 3:31 |
| 6 | Side Effects | 3:10 |
| 7 | Pearl | 3:17 |
| 8 | Blues Porn (feat. Abi Wallenstein & Jessy Martens) | 2:43 |
| 9 | Knocking me out! | 2:52 |
| 10 | Every Cell of my Body | 3:37 |
| 11 | One Sin at a Time | 3:10 |
| 12 | Battlecry | 2:44 |
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| Besetzung |
Daniel Welbat (Voc, Git, Banjo)
Stefan Reich (B)
Jonas vom Orde (Dr, Perc)
Arne Vogeler (E-Git)
Yonathan Ghebretensae (Keys)
Stephan Gade (Keys, B, Git)
Philipp Kacza (Trompte, Flügelhorn)
Met Clasen (Sax, Flöte)
Johnny Johnson (Posaune)
Jessy Martens (Back Voc)
Christin Wrage (Back Voc)
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