Sweet

Platinum rare I


Info
Musikrichtung: Glam Pop / Hard Rock

VÖ: 23.05.2025

(Metalville / Edel)

Gesamtspielzeit: 89:05


Lange Vorbemerkung:

Der Charakter dieses Albums ist etwas rätselhaft. Die Promoinformation charakterisiert Platinum rare 1 einleitend so: „Das von Fans und Sammlern gesuchte und hoch gehandelte Album“. Für mich klingt das erst einmal so, als handele es sich hier um ein vor längerer Zeit erschienenes Album, das gesucht, aber nur noch schwer erhältlich, und daher teuer ist.

Es gibt in der Discographie von Sweet tatsächlich eine Compilation Platinum rare, die 1995 bei Repertoire Records erschienen ist, aber die hat nur wenige Überschneidungen mit diesem neuen Doppel-Album.

In der Info heißt es – direkt nach der einleitend zitierten Charakteristik - weiter. Das Album „wird über Metalville Records ab dem 23.05. erstmalig im regulären Handel erhältlich sein.“ „Erstmalig erhältlich“ ist in meinen Augen aber ein absoluter Widerspruch zu dem vorher Gesagten. Hat es da irgendwann eine „irreguläre Veröffentlichung“ gegeben???

Hören wir dem Promoter noch etwas weiter zu: „Die Songs auf `Platinum rare´ stammen aus dem Privatarchiv von SWEET Gitarrist Andy Scott. … Viele … haben dabei zuvor noch nie das Licht der Welt auf einer regulären SWEET Veröffentlichung erblickt.“

So weit, so gut! Ganz wichtig dabei: Das Material auf Platinum rare 1 ist von den vier Originalmitgliedern eingespielt worden. Wichtig deshalb, weil es ja nicht gerade wenig Veröffentlichungen gibt, in denen spätere, teilweise konkurrierende Sweet-Formationen, altes Material in neuer Form auf den Markt bringen.

Review:
An Bord ist vor allem Material aus der Spätphase der Band um die Alben Level headed, Cut above the Rest und Identity Crisis herum. Dazwischen werden einige Hits aus der Hochzeit eingeschossen – vom Konzept des Albums her natürlich nicht in den Originalaufnahmen.

Gerade bei den Hits stört das nur bedingt. Sie kommen in der Regel in Versionen, die dem packenden Charme der bekannten Versionen bewahren, bzw. schon haben. Etwas auf die Nerven gehen bei wiederholtem Hören die Demo-Versionen, bei denen statt dem finalen Gesang nur ein (nicht selten recht schräges) Ersatz-Lalala zu hören ist.

Im Ganzen lässt sich Platinum rare I gut als unterhaltsames Sweet-Album durchhören. Auf die Frage, warum man statt dessen nicht besser eine reguläre Sweet-Best of auflegt, gibt es allerdings keine befriedigende Antwort.

Das praktisch vollständige Fehlen jeglicher Liner Notes macht das Album endgültig zur reinen Rentenaufbesserungsangelegenheit.



Norbert von Fransecky



Trackliste
CD 1
1 Ballroom Blitz (Rough Mix) (4:06)
2 Identity Crisis Jam (Unused Track) (2:38)
3 Midnight to Daylight (Outtake) (4:14)
4 Show me the Way (Alternative Mix) (3:44)
5 Log One (That Girl) (Brain Vox) (4:46)
6 Cover Girl (Band Demo) (3:14)
7 Love is like Oxygen (Instrumental) (6:58)
8 Windy City (Band Demo) (1:14)
9 Falling in Love (4:19)
10 Yesterday's Hero (3:26)
11 Live for Today (Rough Mix) (3:30)
12 New Shoes (3:21)

CD 2
13 Rebel Rouser (Rough Mix) (3:49)
14 Fire Engine (5:09)
15 Blockbuster (Rough Mix) (3:24)
16 Play all Night (Brian Vox) (3:31)
17 Strong Love (Outtake) (1:00)
18 Teenage Rampage (Rough Mix) (3:20)
19 California Nights (Band Demo) (3:00)
20 Hellraiser (Rough Mix) (3:11)
21 Where do we go from here (4:16)
22 Maggie (2:34)
23 Silverbird (Band Demo) (3:26)
24 Lettres d'Amour (Band Demo) (3:04)
25 Lost Angels (Extended Rough Mix) (3:46)
Besetzung

Brian Conolly (Voc)
Steve Priest (B)
Mick Taylor (Dr)
Andy Scott (Git)



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