Drosselbart

Drosselbart (Vinyl)

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| Info |
Musikrichtung:
Kraut Rock
 VÖ: 28.03.2025 (1971)
 (MiG)
 Gesamtspielzeit: 38:51
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Wieder haben MiG etwas Besonderes ausgegraben. Drosselbart, der Name dürfte nur absoluten Experten etwas sagen, gehörten zu den Pionieren deutscher Rockmusik. Ihr selbstbenamstes Debüt ist kurz nach dem Erstlingswerk von Ihre Kinder, etwa zeitgleich mit dem von Ton Steine Scherben und noch vor den ersten deutschsprachigen Lebenszeichen von Udo Lindenberg erschienen.
Der oft eher deklamatorische Klang des Gesangs, der sich stärker an den Regeln der deutschen Grammatik, als an Melodie oder Rhythmus orientiert, dürfte Wasser auf die Mühlen derjenigen gewesen sein, die Zweifel daran hatten, ob Rockmusik mit deutschen Texten wirklich funktionieren kann.
Musikalisch kommt das Album gut, mit rockigen, folkigen und bluesigen Facetten, die man aber zum Teil erst dann in ihre Klasse wahrnimmt, wenn man sich nach mehreren Durchläufen an den Gesang gewöhnt hat.
Die oft recht lyrischen Texte sind anspruchsvoll. Manchmal scheint man ein Märchen zu hören („Inferno“). „Liebe ist nur ein Wort“ und „Vater unser“ sind philosophisch-skeptische Blicke auf den christlichen Glauben. Etwas naiv klingt die Abrechnung mit Troublemakern in „Böse Buben“.
Das Ganze hat gelegentlich, passend zum Artwork, das einen von Würmern zerfressenen Globus zeigt, einen dystopischen Akzent („Liebe ist nur ein Wort“, „Nach einer langen Nacht“ und „Engel des Todes“).
Der aktuelle Re-Release erscheint nur auf Vinyl und ist für heutige Verhältnisse recht spartanisch ausgestattet. Das – immerhin - dunkelrosa transparente Vinyl steckt in einem schlichten ungefütterten weißen Innencover und einem einfachen Steckcover.


Norbert von Fransecky


| Trackliste |
Seite 1
1 Inferno (3:58)
2 Jemima (3:36)
3 Liebe ist nur ein Wort (4:23)
4 Du bist der eine Weg (3:41)
5 Engel des Todes (3:55)
Seite 2
6 Böse Buben (3:20)
7 Vater unser (2:57)
8 Folg mir (2:37)
9 Montag (2:41)
10 Nach einer langen Nacht (3:46)
11 Der Sommer (inklusiv der Sturm) (3:57) |
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| Besetzung |
 Peter Randl (Voc, Git)
Christian Tachsel (Orgel, Piano)
Martin Honemeyer (Dr)
Werner Schüler (B)
Jemima (Voc)
Gast:
Ralf Nowy (Flöte)

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