Hahn, R. – Debussy, C. – Jongen, J. u. a. (Cargill, K. – Lepper, S. u. a.)

Fleur de mon âme


Info
Musikrichtung: Lied Mélodies

VÖ: 01.10.2021

(Linn / Note 1 / CD DDD / 2020 / Best. Nr. CKD652)

Gesamtspielzeit: 59:43



AMBIVALENT

Auf ihrem Album „Fleur de mon âme“ hat die Mezzosopranistin Karen Cargill eine persönliche Blütenlese französischer Mélodies zusammen gestellt. Mit Reynaldo Hahn, Claude Debussy, Ernest Chausson und Henri Duparc oder Joseph Jongen sind mehr und minder bekannte Vertreter dieser spezifischen Kunstliedgattung aus Frankreich vertreten, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert auf ihrem Höhepunkt war. Anders als das musikalisch erdenschwer oder auch dramatisch daherkommende deutsche Kunstlied geben sich die Mélodies oft leichter, raffinierter, duftiger, spielen in irisierenden harmonischen Farben. Das schließt Tiefgang nicht aus, im Gegenteil, aber er drängt sich nicht auf.

Mit ihrer leicht verschleierter, apart spröden Stimme bringt Karen Cargill eigentlich sehr gute Voraussetzungen für dieses Repertoire mit. Auch überzeugt grundsätzlich ihr Angang, der den ambiguen Stimmungen nachspürt, sehnsuchtsvoll und expressiv, sprechend und sanglich zugleich ist.
Leider wird dieser differenzierte Ansatz immer wieder durch ein sehr ausgeprägtes Vibrato konterkariert – die Stimme ist oft zu groß und vor allem in der Höhe zu unstet für dieses delikate Repertoire. Vokal herrscht dann zu viel Druck – das verträgt sich aber nicht mit der grundsätzlichen Nonchalance dieser Musik.



Georg Henkel



Trackliste
Reynaldo Hahn: A Chloris; Le rossignol des lilas; L'enamouree; Infedilite; Les fontaines
Claude Debussy: Chansons de Bilitis
Joseph Jongen: Calmes, aux quais deserts op. 54
Ernest Chausson: Chanson perpetuelle op. 37; Serenade italienne op. 2 Nr. 5; Le charme op. 2 Nr. 2; Le colibri op. 2 Nr. 7; Les papillons op. 2 Nr. 3
Henri Duparc: L'invitation au voyage; Chanson triste; Extase; Phidyle
Besetzung

Karen Cargill, Mezzosopran

Simon Lepper, Klavier
Solisten des Royal Scottish National Orchestras



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>