De Falla, M. – Ravel, M. – d’Indy, V. u. a. (Billaut, H. – Coppola, G.)

Rêves D'Espagne


Info
Musikrichtung: Spätromantik Impressionismus Klavier

VÖ: 03.09.2021

(Eloquentia / Alpha Classics / Note 1 / CD DDD / 2020 / Best. Nr. EL2158)

Gesamtspielzeit: 52:03



HEITER BIS WOLIKG

Eine Reise durch imaginäre spanische Landschaften. Folkloristisch, malerisch, verspielt geht es zu in diesem Programm, für das das Duo Hervé Billaut & Guillaume Coppola Originale und Bearbeitungen für Klavier vierhändig aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammengestellt hat.

Prominenz wie Maurice Ravel, Manuel de Falla und Emmanuel Chabrier sind mit wohlbekannten Stücken vertreten: Die beiden spanischen Tänze de Fallas kennt man vor allem in der originalen Orchesterversion, sie klingen hier, auf das Klavier übertragen, auf einnehmende Weise abstrakter.
Ravels hat hingegen die originale Klavierkomposition seiner berühmten „Rapsodie espagnole“ erst später für Orchester bearbeitet. Nicht weniger kunstvoll wurde das attraktive spanische Kolorit von Chabrier in seiner Orchesterrhapsodie „Espanã“ inszeniert und später von André Messager auf die vierhändige Klavierbesetzung übertragen. Kürzere Stücke von Mel Bonis, Vincent d’Indy und Gabriel Fauré rahmen die drei mit leichter Hand hingeworfenen „Nouvelles danses espagnoles“ von Moritz Moszkowki. All diese Musik entstand im Zuge einer Spanienbegeisterung, die damals die französische Musikwelt erfasst hatte.

Sie liegt bei Billaut und Coppola in besten Händen; die beiden Pianisten, die sowohl als Duo wie auch solistisch hervorgetreten sind, formen die Musik präzise und wie aus einem Guss.
Vor allem die langsamen, sonnendurchglühten Passagen der Ravel-Rhapsodie überzeugen durch spannungsvolle Ruhe. Der Anschlag des Duos ist pointiert und direkt, ein Vorteil vor allem bei den dahinfliegenden Passagen und den rapiden Imitationen der Rasgueado-Gitarrenklänge.
Die Klarheit und Durchhörbarkeit wird jedoch durch eine gewisse Belegtheit vor allem der tiefen Register konterkariert, die Musik klingt dadurch vor allem dort unausgewogen und etwas dumpf: der Himmel über Spanien wirkt sozusagen bewölkt – das scheint aber eher eine instrumenten- oder aufnahmetechnische Ursache zu haben.



Georg Henkel



Trackliste
1-2 de Falla: 2 Danses espagnoles
3-6 Maurice Ravel: Rapsodie espagnole
7-8 Melanie Bonis: Habanera; Les Gitanos op. 15 Nr. 2
9 Vincent d’Indy: Sequidilla a l'alameda de Seville
10-12 Moritz Moszkowksi: Nouvelles danses espagnoles op. 65
13 Gabriel Fauré: Le Pas espagnol
14 Emmanuel Chabrier: Espana
Besetzung

Hervé Billaut & Guillaume Coppola, Klavier vierhändig


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