Curse Of Lono

As I Fell


Info
Musikrichtung: Indie Rock

VÖ: 17.08.2018

(Submarine Cat Records)

Gesamtspielzeit: 50:10

Internet:

https://www.curseoflonoband.com/
http://www.submarinecatrecords.com/
http://www.brooke-lynn-promotion.de/


In Verbindung mit einem Kurzfilm des Regisseurs Alex Walker (“Saturday Night”) trat die Londoner Band Curse Of Lono erstmalig in Erscheinung, bildeten die Songs ihrer EP aus 2016 doch den Soundtrack des Streifens. 2017 gab es den ersten Longplayer, “Severed“, und nun folgt As I Fell. Die Band wurde von Felix Bechtolsheimer gegründet, 2015 war das. Man nannte die Musik unter anderem “Cinematic Gothic Alternative Rock“, was immer das sein soll.

Es ist übrigens nicht “One Of These Days“ von Pink Floyd, wenn die CD mit “Valentine“ startet. Er klingt doch tatsächlich ähnlich, dieser Basslauf. Der vielstimmige Harmoniegesang und die verhalten im Hintergrund schwelende E-Gitarre bestimmen das dezent düstere Bild des Openers, und bei etwa Minute Zwei explodiert die Gitarre dann auch noch, aber nur kurz. Der stoische Rhythmus nimmt dann wieder seinen Lauf. Irgendwo wischen Billy Idol und Stan Ridgway angesiedelt, führt uns “Way To Mars“ bereits in anderes Gebiet. Es Americana zu nennen, wäre nicht falsch. Aber vornehmlich ist es dieser Ausdruck von Indie Rock, der die Musik prägt. Dazu gibt es stets eine Prise Melancholie und die starke Melodik verleiht der Musik auch einen hohen Grad an Zugänglichkeit.

Weitere Assoziationen führen mich hin zu den Dire Straits (#3), zu Velvet Underground (#6) oder zu The Church (#7). Sicher, man wird meistens etwas finden, dass ähnlich klingt oder von dem man meint, es bereits gehört zu haben, doch Curse Of Lono schreiben eine eigene Handschrift, es ist wohl diese Kombination zwischen oft rumpelndem Schlagzeug, schwebenden Gitarren, die auch mal zupacken, und den watteweichen Gesangsharmonien, wenn alle singen und gemeinsam eine Chor-ähnliche Stimmung verbreiten, als bestes Beispiel sei hierfür der Titelsong genannt. Mit dem sehr persönlich geprägten “Leuven“ wird diese ungewöhnliche Platte beendet. Der Song behandelt eine Begebenheit um den Großvater des Sängers Felix Bechtolsheimer, der als Halb-Jude im national-sozialistischen Deutschland aufwuchs und sich 1954 bei einem sehr schweren Zugunglück in Belgien unter den Fahrgästen des Zuges befand, der deutsche Schlachtenbummler nach einem Länderspiel im Londoner Wembley-Stadion wieder nach Hause bringen sollte. Kleiner Gag am Rande hierzu, nach dem Gitarrengewitter auf “Leuven“ setzt bei Minute 5:13 der gleichnamige Song aus dem Heimatfilm „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ ein, etwa 40 Sekunden lang.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Valentine
2 Way To Mars
3 And It Shows
4 I’d Start A War For You
5 Kathleen
6 Blackout Fever
7 Tell Me About Your Love
8 As I Fell
9 The Affair
10 No Trouble
11 Leuven / Outro “Wenn der weiße Flieder wieder blüht“
Besetzung

Felix Bechtolsheimer (guitars & vocals),
Joe Hazell (lead guitars & vocals),
Dani Ruiz Hernandez (keys & vocals),
Charis Anderson (bass & vocals) and
Neil Findlay (drums);



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