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Lilly among Clouds

Lilly among Clouds


Info
Musikrichtung: Melancholischer Pop

VÖ: 04.09.2015

(Wintrup / Among Clouds)

Gesamtspielzeit: 17:35

Internet:

http://www.lillyamongclouds


Soll man Lilly among Clouds zwischen klassisch progressiven Songwriterinnen wie Björk oder Suzanne Vega einordnen, oder doch lieber eher am Rande des von Elfengesängen überbrodenden Gothic Genres? Beides trifft es nicht. Die Band selber spricht von Breitwand-Pop. Was immer das sein soll, der Begriff ruft ungefüllt sicher völlig falsche Erwartungen hervor.

Im Mittelpunkt steht die Stimme von Lilly Brüchner, die von Gitarre, Percussion und vor allem vom Piano begleitet wird. Für letzteres ist ebenfalls Lilly Brüchner zuständig. Ob auf der EP auch noch andere Musiker zu hören sind, oder ob Lilly among Clouds ein echtes Soloprojekt ist, verraten die Promo-Infos nicht. Es taucht jedenfalls außer ihrem Namen nur noch der von Produzent Udo Rinklin auf.

Die überwiegend sehr feminin und sparsam arrangierte Scheibe wirkt zugleich spröde, als auch sympathisch, auf jeden Fall ehrlich. Man möchte die Scheibe einfach mögen und wartet daher besonders sehnsüchtig auf den dann doch nicht so recht kommenden Kick.

Größte Anfechtung ist die Stimme, an der sich die Geister scheiden werden. Es wird sicher Kritiker geben, die der zarten, immer etwas leidenden Stimme verfallen. Mindestens ebenso viele, werden das aber eher als abschreckend jaulig empfinden. Die Wahrheit dürfte, wie so oft, irgendwo dazwischen liegen.

Derzeit zeigt Lilly among Clouds mehr Potenzial, als bereits gesetzte Qualität. Wo der Zug hingehen könnte, zeigen „Well, I could“, das versucht etwas mehr Power ins Programm zu bringen, was vom Gesang aber noch nicht umgesetzt wird, und „Remeber me“, das mit seinem packenden Rhythmus zum bisherigen Highlight von Lilly among Clouds wird.

Man sollte die Dame im Auge behalten.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Keep 3:29
2 Blood & History 3:57
3 Well, I could 3:27
4 Remember me 3:22
5 Long Distance Relationship 3:21

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