Musik an sich


Reviews
The Jimi Hendrix Experience

Freedom, Atlanta Pop Festival


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 04.09.2015

(Sony Music)

Gesamtspielzeit: 82:05

Internet:

http://www.promo-team.de/
http://www.jimihendrix.com/us/home
http://www.sonymusic.de/


Das zweite Atlanta Pop Festival fand vom 3.-5. Juli 1970 statt, im Middle Georgia Raceway in Byron, Georgia. Der dokumentierte Auftritt von Hendrix datiert vom 4. Juli, und zwar vor dem größten Publikum, vor dem er in den USA jemals spielte, etwas mehr als 200.000 Zuhörer sollen es allein bei seinem Auftritt gewesen sein.
Im November 1991 wurden bereits elf Titel, als Seite vier der Veröffentlichung Stages, von Warner Brothers vorgestellt. Doch nun gibt es fünf weitere Songs und die Klangqualität ist auch stark verbessert worden, so dass einem Genuss eigentlich nichts mehr im Wege steht.

Und erneut stellt sich die Frage: Braucht man das wirklich?

Nun, wer ein wahrer Fan des Gitarristen ist, wird nicht darum herumkommen, sich diese Doppel-CD anzuschaffen, obwohl es ja nun wirklich erneut keine neuen Songs gibt für den, der alle offiziellen Veröffentlichungen besitzt.
Neu für das damalige Publikum waren insofern auch nur jene Titel, die nach dem letzten offiziellen Studio-Album, Electric Ladyland, und der Live-Platte der Band Of Gypsys vorgestellt wurden, also lediglich Room Full of Mirrors, Freedom und Straight Ahead.

Alles andere war letztlich eine Ansammlung hinreichend bekannter und live bereits häufig dokumentierter Songs. So hätte ich gern einmal andere Stücke live gehört, die nicht so oft oder gar nicht gespielt wurden, wie May This Be Love, Third Stone From The Sun, Remember, Are You Experienced, Castles Made Of Sand, One Rainy Wish, House Burning Down, Gypsy Eyes oder 1983... (A Merman I Should Turn to Be). Schade, das hat Hendrix zu Lebzeiten versäumt und sich offensichtlich meistens am Publikumsgeschmack orientiert.
"And he gave them exactly what they wanted…”, so vermerkt es Bill Mankin dann auch in seinen Liner Notes.
Die Entstehungsgeschichte des Festivals ist darüber hinaus im Booklet sehr ausführlich, informativ und unterhaltend geschildert.

Doch etwas war seinerzeit anders, anstelle von Noel Redding spielte Billy Cox am Bass, der hörbar anders ist und dem Sound eine andere Nuance gibt.
Eines ist jedoch großartig und immer wieder packend, diese Spielfreude, diese ungebändigte und wilde Kraft des leidenschaftlichen Vortrags, dieses Feuer, dass die Musik ausstrahlt. Und darüber hinaus hatte sich über die Jahre ein traumwandlerisches Zusammenspiel der Musiker entwickelt, und Hendrix schien alles nur noch aus dem Ärmel zu schütteln, seinen speziellen Stil präsentierend, und Rhythmus- und Sologitarren-Parts nahtlos miteinander zu verbinden. So hatte er sich immer mehr entwickelt und brillierte auch an jenem Abend, dabei auch neue Ideen präsentierend in seinen Soli, gut zu vernehmen auch auf Hear My Train A Comin‘. Die immer wieder gern gehörte Hymne Star Spangled Banner wurde an jenem Abend übrigens von einem echten Feuerwerk untermalt.

Fazit: Ja, man braucht diese Veröffentlichung!



Wolfgang Giese



Trackliste
Disc One:

1 Fire [Hendrix] (4:41)
2 Lover Man [Hendrix] (2:59)
3 Spanish Castle Magic [Hendrix] (5:21)
4 Red House [Hendrix] (8:27)
5 Room Full of Mirrors [Hendrix] (3:19)
6 Hear My Train A Comin' [Hendrix] (9:32)
7 Message of Love [Hendrix] (4:54)

Disc Two:

1 All Along the Watchtower [Bob Dylan] (4:20)
2 Freedom [Hendrix] (4:05)
3 Foxy Lady [Hendrix] (4:30)
4 Purple Haze [Hendrix] (4:19)
5 Hey Joe [Billy Roberts] (4:37)
6 Voodoo Child (Slight Return) [Hendrix] (7:59)
7 Stone Free [Hendrix] (5:25)
8 Star Spangled Banner [Francis Scott Key, John Stafford Smith] (2:47)
9 Straight Ahead [Hendrix] (4:52)

Besetzung

Jimi Hendrix (lead vocals, guitar)
Billy Cox (bass, backing vocals)
Mitch Mitchell (drums)



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